Eintracht Frankfurt steckt in der Fußball-Bundesliga weiter tief in der Krise.
Die letzten Reste des Zaubers rauschender Europapokalnächte sind verflogen - Eintracht Frankfurt spielt wieder grauen Bundesligafußball.
Das 1:1 (1:0) gegen den ebenfalls nicht gerade spektakulären FC Augsburg war das neunte Ligaspiel in Serie ohne Sieg, ein erneutes Europa-Abenteuer gerät langsam außer Reichweite. Das Pokal-Halbfinale beim VfB Stuttgart am Mittwoch (20:45 Uhr/Sky und ARD) kommt zudem zur Unzeit.
Auch den lange überragenden Stützen der Mannschaft fehlt derzeit der Esprit. Mario Götze sank am Samstag nach dem Abpfiff enttäuscht zu Boden, er fasste sich ratlos an den Kopf. Trainer Oliver Glasner klatschte seine Spieler ab und versuchte, sie schnell wieder aufzubauen. Das Publikum verharrte derweil in Stille - als wäre es in Schockstarre.
"Es war kein wirklich gutes Spiel von uns. Wir haben viele Fehler gemacht", sagte Frankfurts Nationaltorhüter Kevin Trapp bei "Sky". Er stellte frustriert fest: "Wir müssen leider Woche für Woche Ergebnisse erklären." Immerhin könne die Mannschaft im Pokal "einiges gutmachen".
Stimmungskiller für Eintracht Frankfurt
Der Ausgleich von Ermedin Demirovic (58.) nach einem Eigentor von Elvis Rexhbecaj (25.) war ein absoluter Stimmungskiller. Augsburg blieb im siebten Ligaspiel in Serie sieglos, noch bleibt jedoch etwas Polster auf die Abstiegszone. Insbesondere auswärts muss sich der FCA allerdings steigern, seit 209 Tagen gab es in des Gegners Stadion keinen Dreier mehr.
Nach seinem frischen Treuebekenntnis zur Eintracht hatte Markus Krösche genug von "Ausreden und Alibis". Alle müssten in dieser "Scheiß-Phase einen Schritt mehr gehen - in jeder Situation. Es ist nicht die Zeit, herumzureden. Jetzt ist die Zeit zu handeln", forderte der Sportvorstand: "Wir können noch Großes erreichen und müssen auch zeigen, dass wir das unbedingt wollen. Jeden Tag und in jeder Situation."
Das beherzigten die Hessen vor 50.000 Zuschauern von Beginn an, starteten mit viel Intensität und Tempo. Doch es fehlte die spielerische Leichtigkeit - wenig verwunderlich: Denn Toptorjäger Randal Kolo Muani (Adduktorenbeschwerden) und Djibril Sow (krank) fielen aus, zwei absolute Leistungsträger. So erarbeitete sich die Glasner-Elf zwar ein klares Ballbesitzplus, agierte im letzten Drittel aber viel zu ungenau.
Strafraumaktionen größtenteils Mangelware
Fast schon folgerichtig entstand die Führung aus einem Eigentor, Rexhbecaj grätschte eine harmlose Hereingabe von Aurelio Buta unglücklich ins lange Eck.
Da auch der FCA ohne seinen ebenfalls verletzten Toptorschützen Mergim Berisha wenig mit den Umschaltmöglichkeiten anzufangen wusste, blieben Strafraumaktionen ansonsten Mangelware. Die Ausgleichschance von Dion Beljo (45.) kam aus dem Nichts, doch Tuta blockte in höchster Not.
Augsburg wechselte zur Pause doppelt - und agierte mutiger. Demirovic (47.) zwang Kevin Trapp erst mit einem Drehschuss zu einer Glanzparade, dann lenkte er eine Halbfeldflanke sehenswert ins lange Eck. Frankfurt verlor in der Folge den Faden, ließ sich auf einen offenen Schlagabtausch ein.


























