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Ferrari-Star erneut vor beiden Red Bulls

Leclerc crasht sich zur Sprint-Pole

Charles Leclerc überzeugte am Samstagvormittag
Charles Leclerc überzeugte am Samstagvormittag
Foto: © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Erlhof
29. April 2023, 11:21

Charles Leclerc hat nach dem Qualifying am Freitag auch das Sprint-Shootout am Samstag gewonnen und damit beim Grand Prix von Aserbaidschan 2023 die Poleposition für den F1-Sprint am Samstagnachmittag erobert.

Der Ferrari-Pilot stellte in SQ3 bereits im ersten Versuch eine Bestzeit von 1:41.697 Minuten auf. Max Verstappen (Red Bull), auf den in jenem Segment vorgeschriebenen Softreifen bei hohen Temperaturen eigentlich als Favorit gehandelt, verlor im Mittelsektor fast sechs Zehntelsekunden auf Leclerc und hatte daher am Ende der Runde 0,443 Sekunden Rückstand.

"Ich habe im Mittelsektor das ganze Heck verloren", analysierte Verstappen am Boxenfunk - was darauf hindeutet, dass seine Reifen womöglich überhitzt waren.

Leclercs zweite SQ3-Runde endete mit einem Verbremser in Kurve 5, mit dem er eine gelbe Flagge auslöste. Allerdings machte er damit nur seinem eigenen Teamkollegen Carlos Sainz (5./+0,590) die Runde kaputt, denn alle anderen fuhren zu dem Zeitpunkt am Ende der Session vor den beiden Ferraris.

"Sorry an Carlos", meldete Leclerc am Funk, relativierte aber: "Ich glaube, in den Reifen wäre eh nichts mehr drin gewesen." Schließlich darf pro SQ-Segment per Reglement nur ein frischer Reifensatz verwendet werden, und Leclerc war bereits auf seiner zweiten schnellen Runde.

Leclerc sicherte sich trotzdem den ersten Platz, vor Sergio Perez (Red Bull/+0,147), Verstappen (+0,290), George Russell (Mercedes/+0,555), Sainz, Lewis Hamilton (Mercedes/+0,805), Alexander Albon (Williams/+1,149), Fernando Alonso (+1,313) und Lance Stroll (beide Aston Martin/+1,367). Nico Hülkenberg (Haas) belegte Platz 12.

Wie liefen SQ1 und SQ2 für die Favoriten?

Die Theorie vor dem Sprint-Shootout lautete: In der Mittagshitze von Baku könnte Red Bull leichteres Spiel haben als am kühleren Freitagabend, weil der RB19 traditionell die Reifen weniger leicht auf Temperatur bringt als der Ferrari.

Doch in SQ1 bestätigte sich das nicht: Leclerc fuhr mit dem vorgeschriebenen Mediumreifen in 1:42.820 Bestzeit und war damit um 0,468 Sekunden schneller als Verstappen. Interessant auch: Der Baku-Spezialist distanzierte auch Teamkollege Sainz erneut um 0,802 Sekunden.

In SQ2, immer noch auf Medium, konnte sich Verstappen auf 1:42.417 Minuten steigern. Leclerc hatte auf seiner ersten Runde Verkehr im zweiten Sektor und belegte mit 0,395 Sekunden Rückstand Platz 2. Im ersten und dritten Sektor war Leclerc aber neuerlich Schnellster.

Leclerc fuhr - anders als Verstappen - nach einer Cooldown-Lap eine weitere schnelle Runde mit dem gleichen Reifensatz. Tatsächlich schaffte er eine Zeitenverbesserung, aber am Ende fehlten weiterhin 0,083 Sekunden auf Verstappen.

Sainz beendete SQ2 als Dritter. Rückstand: 0,492 Sekunden. Auf seiner vorletzten Runde war er etwas zu optimistisch und rutschte in einen Notausgang, ohne dabei einzuschlagen. Ein Indiz dafür, dass er seine Balanceprobleme vom Freitag noch nicht im Griff hat. Auf der letzten Runde verbesserte er sich dann aber doch noch von P6 auf P3.

Wie weit kam Hülkenberg?

Für den Haas-Piloten war in SQ2 Endstation. Er belegte den zwölften Platz, 0,411 Sekunden hinter dem Top-10-Cut, aber 0,526 Sekunden vor seinem Teamkollegen Kevin Magnussen. Der war nach der ersten Runde noch vor Hülkenberg gelegen. Doch Hülkenbergs letzte Runde war sauber, nachdem ihm zuvor auch mal ein Ausrutscher in Kurve 7 passiert war, bei dem er einen Einschlag gerade noch mit einem scharfen Bremsmanöver verhindert hatte können.

Pech hatte Oscar Piastri (McLaren), der hauchdünn hinter Norris Elfter wurde. Aston Martin spielte in SQ2 Teamtaktik aus und zog Stroll im Windschatten von Alonso noch auf Rang 8.

Neben Piastri und den beiden Haas-Fahrern schied in SQ2 auch Esteban Ocon (13./Alpine) aus. Logan Sargeant (Williams) konnte nach seinem Abflug in SQ1 keine Zeit setzen.

Warum wurde in SQ1 nicht die volle Zeit gefahren?

Eigentlich waren zwölf Minuten vorgesehen, doch 25 Sekunden vor Schluss war die Session vorbei. Sargeant hatte sich zunächst auf Platz 11 verbessert, war aber nochmal auf einer schnellen Runde und setzte seinen Williams bei Kurve 15 in die Mauer. "Die Ferraris waren mitten auf der Straße", beschwerte er sich am Boxenfunk - obwohl diese ihn nicht unmittelbar behindert, sondern bestenfalls irritiert hatten.

Somit konnten einige Fahrer ihre letzte Runde nicht zu Ende fahren, weil 25 Sekunden ohnehin nicht gereicht hätten, um nochmal eine schnelle Runde in Angriff zu nehmen, und die Rennleitung die Session nicht mehr freigab.

Damit waren Guanyu Zhou, Valtteri Bottas (beide Alfa Romeo), Yuki Tsunoda (AlphaTauri), Pierre Gasly (Alpine) und Nyck de Vries (AlphaTauri) gleich in SQ1 eliminiert.

Tsunoda war über den frühzeitigen Abbruch besonders enttäuscht. Er war gerade auf einer schnellen Runde, die ihn locker in SQ2 getragen hätte. "Nein", schrie er am Boxenfunk, als er über die rote Flagge informiert wurde. "Ihr verarscht mich wohl!"

Sein Teamkollege de Vries hatte sich das Aus auch selbst zuzuschreiben. Genau wie am Freitag rutschte er in Kurve 3 von der Ideallinie, konnte diesmal aber einen Einschlag vermeiden. Damit lag er nach seinem ersten Versuch an letzter Position. Eine Zeitenverbesserung war wegen der roten Flagge dann nicht mehr möglich.

Bei Gasly trat offenbar wieder ein technisches Problem auf. Alpines erster Verdacht: Leck im Auspuffsystem.

Sprint-Shootout, ist das neu?

Ja. In Baku findet zum ersten Mal ein neues Format für den F1-Sprint statt. Bereits am Freitag wurde das Qualifying für den Grand Prix am Sonntag gefahren . Der Sprint ist jetzt vom Grand Prix entkoppelt und hat keine Auswirkungen auf die Startaufstellung mehr.

Dafür hat die Formel 1 das bisherige Freie Training vor dem Sprint gestrichen und durch das neue Sprint-Shootout ersetzt. Das Shootout ist ein auf 12-10-8 Minuten verkürztes Qualifying mit vorgeschriebenen Reifen (Medium-Medium-Soft in Q1-Q2-Q3), in dem die Startaufstellung für den F1-Sprint am Samstagnachmittag ermittelt wird.

Punkte gibt's dafür keine. Die werden nur in den beiden Rennen vergeben: 8-7-6-5-4-3-2-1 für die Top 8 im F1-Sprint (17 Runden); 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1 (plus ein Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde) für die Top 10 im Grand Prix am Sonntag (51 Runden).

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren365
2AustralienOscar PiastriMcLaren356
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing326
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team264
5MonacoCharles LeclercFerrari214

Aserbaidschan GP 2023

1MonacoCharles Leclerc1:41.697m
2MexikoSergio Pérez+0.147s
3NiederlandeMax Verstappen+0.290s
4GroßbritannienGeorge Russell+0.555s
5SpanienCarlos Sainz+0.590s

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