Nationalspieler Joshua Kimmich zählte bei der Niederlage des FC Bayern bei Mainz 05 (1:3) zu den schwächsten Münchner Spielern. Ex-DFB-Torwart Jens Lehmann sprach dem Mittelfeldspieler des Rekordmeisters nun jegliche Führungskompetenzen ab, nahm Kimmich zugleich aber in Schutz.
Der ehemalige Bundesliga-Schlussmann Jens Lehmann sieht Joshua Kimmich nicht als Führungsspieler beim FC Bayern. "Kimmich hat es nie gelernt, das sieht man auf dem Platz", so der 53-Jährige beim TV-Sender "Bild" über den Mittelfeldmotor des FC Bayern: "Kimmich hat es nie gelernt, das Spiel auf dem Platz zu organisieren."
Lehmann betonte zwar, er "gehe manchmal wegen Kimmich ins Stadion", weil dieser wegen seiner Kreativität und seines Ballgefühls ein großer Spieler sei. "Aber um ein Führungsspieler zu sein, muss ich vor allem erst einmal nach hinten meine Mitspieler gut organisieren können."
Schuld daran sei Lehmann zufolge vor allem die Ausbildung der jungen Spieler in den deutschen Nachwuchsleistungszentren. Dort würden solche Kompetenzen schlichtweg nicht mehr ausgebildet, wie er mit Verweis auf die Erfahrungen seines Sohnes urteilte.
"Die Spieler sind keine Verantwortlichen in dem Sinne"
"Man muss die Spieler schützen, weil sie können nur das abrufen, was sie gelernt haben", schlussfolgerte Lehmann mit Blick auf Kimmich. Die aktuelle Bayern-Krise machte er zudem nicht an den Profis allein fest. "Die Spieler sind keine Verantwortlichen in dem Sinne, sie werden aufgestellt."
Der Klub habe die Spieler letztlich mit einer gewissen Erwartungshaltung verpflichtet. "Man kann sie intern mal nicht mehr spielen lassen", in der Außendarstellung müssten die Profis aber in Schutz genommen werden.
Die vergangenen Spiele des FC Bayern hätten derweil gezeigt, dass der Mannschaft große Führungspersönlichkeiten fehlten, so Lehmann außerdem. Thomas Müller sei zwar ein erfahrener Profi, der vorangeht. In dieser Bayern-Mannschaft könne er auf seine Mitspieler aber nicht so erfolgreich einwirken, wie in den Jahren zuvor, meinte der Ex-Profi.