Der FC Bayern hat nach der 1:3-Niederlage beim FSV Mainz 05 am 29. Spieltag die Tabellenführung der Bundesliga an den BVB verloren. Nach dem kläglichen Ausscheiden in Pokal und Champions League droht dem deutschen Rekordmeister das größte sportliche Debakel seit über einem Jahrzehnt. Nach Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic rückt nun auch Präsident Herbert Hainer in die Kritik.
Seit dem Trainierwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel konnten die Münchner nur zwei von sieben Pflichtspielen gewinnen. Während Vorstandsboss Oliver Kahn unmittelbar nach dem Abpfiff in Mainz die Profis auf dem Platz für die "katastrophale zweite Hälfte" verantwortlich machte, der Mannschaft die Mentalitätsfrage stellte und Sportvorstand Hasan Salihamidzic von einem neuen "Tiefpunkt" sprach, übt sich Bayern-Präsident Herbert Hainer unterdessen weiter in Durchhalteparolen.
"Wir konzentrieren uns erst einmal auf die deutsche Meisterschaft. Das wird schwer genug sein, wie wir heute gesehen haben", sagte er nach dem herben Rückschlag im Titelrennen.
Laut "Bild" stehen allerdings längst nicht nur Kahn und "Brazzo" in der Kritik, sondern auch der Präsident selbst. "Auf Präsident Hainer hört keiner", soll es intern an der Säbener Straße heißen, so "Bild"-Sportchef Walter M. Straten. In der Chefetage des FC Bayern herrsche "das gleiche Vakuum wie auf der Mittelstürmer-Position".
Der Sportjournalist spekulierte in seiner Kolumne sogar, dass man in München nun drastische Schritte einleiten und Ex-Präsident Uli Hoeneß bis Saisonende ins operative Geschäft zurückholen müsse, "bis sich die Spitze neu sortiert hat."
Hainer ratlos nach Schlappe in Mainz
Der FC Bayern hatte in Mainz nach einer 1:0-Führung mit 1:3 verloren und die Tabellenführung abgeben müssen. Durch ein 4:0 gegen Eintracht Frankfurt zog Borussia Dortmund am Abend mit einem Punkt Vorsprung an den Bayern vorbei.
Nach dem Ausscheiden in den Viertelfinals in der Champions League gegen Manchester City und im DFB-Pokal gegen den FC Freiburg war heftige Kritik am Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic laut geworden.
Hainer verhehlte indes nicht, dass die großen Leistungsschwankungen der Mannschaft gegen Mainz enttäuschend gewesen sein. "Wenn man zwei so unterschiedlich Halbzeiten sieht und wir dann so einbrechen, ist das schwer zu erklären", sagte der frühere Wirtschaftsmanager.