Der neuerliche Durchmarsch von Max Verstappen, die Renaissance von Fernando Alonso - über das Geschehen in der Formel 1 ist Pascal Wehrlein noch immer bestens informiert. "Ich verfolge es als Fan mit Interesse", sagte Wehrlein, "aber ich richte meine Pläne nicht mehr danach."
2016 und 2017 fuhr der Deutsche selbst in der Königsklasse. Längst hat Wehrlein Abstand gewonnen. Seine neue Heimat ist seit 2019 die Formel E. Der Weg, den er dort eingeschlagen hat, führt ihn nun geradewegs in Richtung des Titels.
Wenn die Elektroserie auf dem Gelände des stillgelegten Flughafens Tempelhof in Berlin ihren Deutschland-Stopp einlegt, soll in den beiden Rennen am Samstag und Sonntag der nächste Schritt zur Weltmeisterschaft gelingen.
Formel-E-Pilot Wehrlein will Grundstein für den Titel legen
"Rennen fahren in Berlin - das hört sich mega an", sagte Wehrlein. Für den 28-Jährigen, aber auch für Arbeitgeber Porsche ist das Heimspiel bedeutsam. Einen "sehr hohen Stellenwert" habe Berlin, sagte der Rennfahrer. Es geht um Punkte und das Prestige: "Wir wollen bei unserem Heimrennen gut abschneiden."
Die Ausgangslage ist komfortabel. Trotz zweier zuletzt durchwachsener Auftritte in Südafrika und Brasilien hat Wehrlein nach den ersten sechs von 16 Rennen 86 Punkte auf dem Konto. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Briten Jake Dennis (Avalanche Andretti) beträgt 24 Zähler.
In Berlin kann Wehrlein nun die Grundlage für eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte legen. An deren Ende soll die Weltmeisterschaft stehen. "Es wäre definitiv mein schönster Titel der Karriere", sagte der DTM-Champion von 2015. Der Sieg in der Formel E wäre "nochmal eine Nummer größer. Ich würde diesen Titel mehr genießen."
Wehrlein will Le Mans fahren
Die kurzfristigen Ziele stehen. Langfristig ist ein Wechsel in eine andere Rennserie aber nicht auszuschließen. "Ich habe noch einige Pläne. Ich bin jung und habe hoffentlich noch viele gute Jahre im Motorsport vor mir", sagte Wehrlein. Le Mans wolle er etwa unbedingt einmal fahren, auch Rennserien wie NASCAR oder IndyCar Series verfolge er.
Noch ist das allerdings Zukunftsmusik. "Ich fühle mich sehr wohl in der Formel E", so Wehrlein. In Berlin will er das unter Beweis stellen.
