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"Hoffnungslos!" NoKo-Star attackiert neue FIS-Pläne

Kombinierer Jarl Magnus Riiber hält von den neuen FIS-Plänen nicht viel
Kombinierer Jarl Magnus Riiber hält von den neuen FIS-Plänen nicht viel
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Patrick Steiner
20. April 2023, 08:32
sport.de
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Um die Zukunft der Nordischen Kombination zu retten und die Sportart in der Gunst der Zuschauer wieder steigen zu lassen, hat der Weltverband ein neues Konzept erarbeitet, das auch eine neue Wettkampfform beinhaltet. Superstar Jarl Magnus Riiber kritisiert diese neue Disziplin scharf - noch bevor überhaupt klar ist, ob sie Teil des Weltcup-Kalenders wird. 

Der 5. Mai könnte für die Nordische Kombination zu einem einschneidenden Datum werden. An jenem Freitag wird die FIS auf ihrer Tagung in Dubrovnik Maßnahmen beschließen, die den Fortbestand der Sportart auf lange Sicht garantieren sollen. Einige Vorschläge dazu liegen schon auf dem Tisch. Einer davon beinhaltet eine neue Wettkampfform, das so genannte "Individual Compact"-Rennen.

In der neuen Disziplin werden die Ergebnisse des Skispringens in gewisser Weise entwertet, denn: Egal, wie groß der Vorsprung des Ersten auf den Zweiten auch ist, in den Lauf startet er mit einem Vorsprung von nur sechs Sekunden. Der drittplatzierte Springer geht zwölf Sekunden später als der beste Springer in die Loipe, der Rest des Feldes folgt ebenfalls in Sechs-Sekunden-Abständen. Innerhalb von eineinhalb Minuten sollen alle Läufer auf der Strecke unterwegs sein und sich dort ein umkämpftes Rennen liefern. 

NoKo-Dominator Jarl Magnus Riiber beäugt dieses neue Konzept äußerst kritisch. Gegenüber dem TV-Sender "NRK" sprach er von einer "hoffnungslosen" Idee, die die Qualitäten der guten Skispringer nicht belohnt. "Eine Kombination sollte eine Kombination sein. Der beste Springer und beste Läufer sollte am Ende gewinnen. Wenn man diese Regel einführt, wird das Rennen schon vor dem Lauf manipuliert", ärgerte er sich über den Vorschlag. 

Laut Riiber würde das Springen in dieser Wettkampfform überhaupt keinen Sinn mehr ergeben. Es sei "egal, ob man gut oder schlecht springt", urteilte er. 

IOC setzt die Nordischen Kombinierer unter Druck

FIS-Renndirektor Lasse Ottesen sieht die Lage etwas anders. Er verteidigte den Vorschlag und betonte, der Sport müsse sich "erneuern", um auch weiterhin eine Olympia-Garantie vom IOC zu bekommen. Der olympische Fortbestand der Kombination gilt als gefährdet. Stand heute dürfen die Frauen in Mailand und Cortina d'Ampezzo 2026 schon nicht mehr starten. Dass die Männer ihren Platz vier Jahre später auch verlieren, ist die große Sorge.

Gleichzeitig erklärte Ottesen, dass das neue Wettkampfformat lediglich drei bis vier Mal pro Saison stattfinden soll. In den anderen Rennen werde am bekannten Modus festgehalten. "Die Athleten springen besser und laufen schneller. Wir müssen mit diesen Entwicklungen mitgehen. Das ist einer der Gründe, warum wir neue Formate diskutieren", sagte er. 

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