Mit zwei Bronzemedaillen für Rekordmeisterin Elisabeth Seitz und Überraschungsturner Milan Hosseini enden die Europameisterschaften in Antalya für das deutsche Team mit einem doppelten Erfolgserlebnis.
Überraschungsturner Milan Hosseini feierte immer noch seine Bronzemedaille am Boden, da zog Elisabeth Seitz am Stufenbarren nach: Die deutsche Rekordmeisterin konnte ihren bei den Europameisterschaften in Antalya zwar ihren 2022 in München errungenen EM-Titel nicht erfolgreich verteidigen, war aber mit ihrem dritten Platz nach einer Top-Übung alles andere als unzufrieden.
Durch einen Hüpfer bei der Landung verlor die Stuttgarterin die Silbermedaille an Rebecca Downie aus Großbritannien, am Sieg von Alice D'Amato aus Italien gab es nichts zu rütteln. Die 29 Jahre alte Sportsoldatin klatschte lachend in die Hände, als ihre Platzierung feststand.
Hosseini hatte zuvor dem Deutschen Turner-Bund (DTB) ganz unerwartetes Edelmetall beschert. Der 21 Jahre alte Sportsoldat aus Böckingen musste sich in der Medaillenentscheidung nur dem Briten Luke Whitehouse und Olympiasieger Artem Dolgopyat aus Israel geschlagen geben.
Bereits beim Weltcup-Turnier im Februar in Cottbus hatte der deutsche Meister am Boden an diesem Gerät Rang zwei belegt. Der in Berlin trainierende Schwabe schaute ungläubig auf die Anzeigetafel, bevor er von Cheftrainer Valeri Belenki vor Begeisterung fast erdrückt worden wäre.
"Ich hatte richtig Bock auf dieses Finale"
"Ich hatte richtig Bock auf dieses Finale. Aber mit Bronze habe ich nicht gerechnet", sagte Hosseini. Noch bei den letztjährigen Weltmeisterschaften in Liverpool hatte sich der in Heilbronn geborene Athlet mit der Rolle des Ersatzturners begnügen müssen.
Der Sprung auf das Medaillentreppchen hing allerdings am seidenen Faden. Harry Hepworth aus Großbritannien hatte ebenfalls 14,200 Punkte erturnt. Laut Reglement entscheidet in diesem Fall die höhere Ausführungsnote, die hatte Hosseini erhalten.
Die europäischen Titelkämpfe werden am Sonntag (12.00 Uhr/MESZ) mit den restlichen fünf Gerätefinals ohne deutsche Beteiligung abgeschlossen.