Die 2:5 (1:2)-Klatsche beim FC Schalke 04 und der folgende Absturz ans Tabellenende der Fußball-Bundesliga haben das Fass bei Hertha BSC zum Überlaufen gebracht: Wie die Berliner am Sonntag mitteilten, wurde Trainer Sandro Schwarz mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Mit Pál Dárdai kehrt ein alter Bekannter an die Seitenlinie zurück.
Nach "eingehender interner Beratung und zahlreichen Gesprächen" habe sich Hertha BSC dazu entschlossen, die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Sandro Schwarz mit sofortiger Wirkung zu beenden.
Sportdirektor Benjamin Weber erklärte: "Wir haben nach der in der Art und Weise erschreckenden Niederlage in Gelsenkirchen die vergangenen eineinhalb Tage intensiv genutzt, um unsere Situation, auch gemeinsam mit Sandro, zu analysieren und zu bewerten. Wir sind dabei zu dem Entschluss gekommen, für unser Ziel Klassenerhalt, der Mannschaft für die wenigen noch ausstehenden Spiele einen neuen Reiz zu setzen."
Auch Schwarz selbst kam in der Mittelung zu Wort. "Ich war gerne Trainer von Hertha BSC und hätte mir natürlich wie alle, die es mit diesem Verein halten, gewünscht, dass unsere Arbeit mit mehr Punkten belohnt worden wäre", sagte er und ergänzte: "Aber ich kann mit Blick auf die Tabelle nachvollziehen, dass die Verantwortlichen sich für einen neuen Weg entschieden haben."
Hertha BSC: Sandro Schwarz hatte keine Argumente mehr
Sechs Spiele in Folge ohne Sieg, ein erschreckender Systemausfall der kompletten Defensive im "Endspiel" beim bisherigen Tabellenletzten - Argumente für eine Weiterbeschäftigung hatte Schwarz letztlich keine mehr.
Unmittelbar nach dem Debakel auf Schalke hatte Sportdirektor Benjamin Weber ein klares Bekenntnis zum Trainer bereits vermieden.
"Nach einem 2:5 werden wir hier jetzt keine Personaldiskussion direkt vor Ort machen. Klar ist aber auch, dass wir nach Hause fahren werden und die Situation komplett analysieren werden", hatte Weber angekündigt. Man werde "jeden Stein umdrehen".
Mit der Konsequenz, dass Schwarz die akut gefährdete Mission Klassenerhalt jetzt nicht mehr zu Ende bringen kann.
Pál Dárdai übernimmt Hertha BSC
Mit Pál Dárdai übernimmt ein alter Bekannter den Hauptstadtklub. Der 47-Jährige hatte Hertha bereits von 2015 bis 2019 trainiert, sprang dann im Januar 2021 erneut ein und rettete die Berliner vor dem Abstieg. Im November des selben Jahres musste er allerdings gehen.
Dárdais Vertrag bei der Alten Dame ist bis zum Saisonende datiert.
"Ich freue mich sehr, dass Pál uns die Zusage gegeben hat, die Mannschaft in dieser für Hertha BSC herausfordernden Situation zu übernehmen", sagte Weber: "Pál hat bereits zweimal gezeigt, dass er mit seiner klaren Art und seinem Plan eine Mannschaft stabilisieren und aus solchen Situationen herausführen kann. Davon sind wir auch jetzt überzeugt."
Dárdai selbst musste nicht lange überlegen. "Es sind noch sechs Spiele, eventuell auch noch zwei mehr, und ich werde mit dem Team alles daransetzen, dass dieser Verein in der Bundesliga bleibt. Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich freue mich darauf", so der 47-Jährige.































