Dem FC Bayern München ist die Pokalrevanche geglückt. Mit dem 1:0 beim SC Freiburg bleibt der Rekordmeister Tabellenführer.
Nach dem Schlusspfiff zeigte Joshua Kimmich den Freiburger Fans demonstrativ die Faust und löste ein emotionales Nachspiel aus. Die SC-Spieler stürmten auf den Kapitän von Bayern München zu, schnell bildete sich auf dem Feld ein Rudel - mit viel Geschubse und Geschrei. Den Münchnern schallte höhnisch entgegen: "Wir fahren nach Berlin."
Nach ein paar Minuten hatten sich die Gemüter wieder beruhigt, Kimmich und Co. feierten ein wenig gesitteter die geglückte Pokalrevanche und die behauptete Tabellenführung. Später entschuldigte sich der FCB-Profi sogar via "Münchner Abendzeitung": "Da waren sehr viele Emotionen dabei, bei uns ist sehr viel abgefallen. Es war ein sehr wichtiger Sieg für uns. Das Pokal-Aus saß tief. Da habe ich mich hinreißen lassen, das muss man nicht machen. Man kann es so sehen, dass es unsportlich war."
Matthijs de Lig konzentrierte sich derweil auf die sportliche Analyse. "Wir hatten viele Chancen, die hätten wir besser nutzen können. Dafür haben wir kein Gegentor bekommen", sagte der Torschütze nach dem 1:0 (0:0) in Freiburg, mit dem der Rekordmeister das Ende des Triple-Traums gut wegsteckte und Selbstvertrauen für den Königsklassen-Kracher tankte.
De Ligt (51.) traf für die Bayern - vier Tage nach der Pleite gegen den SC im Viertelfinale des DFB-Pokals (1:2) und drei Tage vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League beim englischen Meister Manchester City am Dienstag (21:00 Uhr/Prime Video). "Da müssen wir voll fokussiert sein", meinte de Ligt, "das ist ein top Gegner. Da müssen die letzten Pässe noch besser kommen."
Ginter: "Heute hat es nicht gegen den FC Bayern gereicht"
Die Freiburger mussten nach sieben Spielen ohne Niederlage und die erste Heimpleite nach zwölf Partien einen Rückschlag im Kampf um ihre erste Teilnahme an der Champions League hinnehmen. "Es war ein ähnliches Spiel wie Dienstag", meinte SC-Verteidiger Matthias Ginter: "Mit etwas Spielglück hätten wir auch ein Tor machen können. Heute hat es nicht gereicht."
Der neue Bayern-Trainer Thomas Tuchel setzte im Breisgau auf Starpower. Der Nachfolger von Julian Nagelsmann bot Sadio Mané, Alphonso Davies, Jamal Musiala und Serge Gnabry auf - alle vier hatten bei der Pokal-Niederlage nicht in der Startelf gestanden.
Die 34.700 Zuschauer im ausverkauften Freiburger Stadion sahen einen rasanten Auftakt. Beide Mannschaften gaben mächtig Gas, trotz der optischen Überlegenheit der Gäste versteckten sich die Freiburger nicht. Dennoch war es Gnabry, der nach einer Flanke von Musiala die Bayern-Führung auf dem Kopf hatte - SC-Torwart Mark Flekken parierte aber stark (9.).
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Der Sport-Club zeigte sich von der großen Chance unbeeindruckt und bestimmte sogar die Minuten danach. Und doch waren es wieder die Bayern, die brandgefährlich wurden. In der 18. Minute konnte Mané die zweite Top-Gelegenheit nicht nutzen.
Im Anschluss übernahmen die Münchner zwar über weite Stecken das Kommando, Freiburg hielt aber gut dagegen und setzte auch in der Offensive Nadelstiche. Gegen Ende der ersten Hälfte erhöhten die Bayern die Schlagzahl, die Führung der Münchner lag in der Luft. Ganz nah dran war aber der Japaner Ritsu Doan auf der Gegenseite, als er den Pfosten traf (44.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs passierte erst einmal nicht viel - dann brachte Innenverteidiger de Ligt die Münchner fast aus dem Nichts mit einem sehenswerten Distanzschuss in Führung. Kurz darauf scheiterte Mané an Flekken (57.), die Möglichkeit von Leroy Sané war noch größer (60.) - durch die verpassten Chancen blieb der SC im Spiel.
Das hätte sich in der 70. Minute fast gerächt. Torhüter Yann Sommer musste gegen den eingewechselten Roland Sallai in höchster Not retten. Sieben Minuten später konnte Sané erneut nicht den Deckel auf das Spiel machen.






























