Die Aufregung nach dem Chaos-Rennen der Formel 1 in Australien ebbt nicht ab. Im Fokus stehen vor allem die kontroversen Entscheidungen der Rennleitung um den Deutschen Niels Wittich, die teils positiv, teils negativ aufgenommen wurden. Motorsport-Ikone Hans-Joachim Struck übt scharfe Kritik.
Bei Hans-Joachim Struck hat das Formel-1-Rennen in Melbourne, das letztlich Weltmeister Max Verstappen vor Lewis Hamilton und Fernando Alonso gewinnen konnte, bleibenden Eindruck hinterlassen - allerdings keinen allzu positiven.
"Am meisten ist mir diese unnötige und unorganisierte Aktion hängen geblieben, das Rennen nach der dritten Roten Flagge noch einmal aufzunehmen", kritisierte der ehemalige Rennfahrer im Interview mit "Eurosport".
Der 72-Jährige polterte: "Wie kann man auf die Idee kommen, die Autos mit nur einer verbleibenden Runde hinter dem Safety Car ins Ziel rollen zu lassen? Wer will so etwas sehen, was soll denn der Quatsch? Das ist der Formel 1 nicht würdig."
Zu viel "Zirkus" in der Formel 1?
Man müsse "vermeiden, so einen Zirkus zu machen", so Struck, der zwischen 1974 und 1979 in der Formel 1 fuhr. Die Entscheidungen seien für Fans und Zuschauer unverständlich gewesen, "es ist ein Witz". Das Rennen durch Rennabbrüche "künstlich verlängern zu müssen", sei "Zeitschinderei".
Struck zufolge hätte das Rennen stattdessen nach der dritten Roten Flagge direkt beendet werden müssen. "Es konnte sich doch ohnehin nichts mehr ändern, das Ergebnis war bereits besiegelt."
Trotz aller Aufregung: Die Entscheidungen vom deutschen Rennleiter Niels Wittich liefen komplett konform mit den Regularien.
Formel-1-Experte und RTL-Reporter Felix Görner hatte die Rennleitung in seiner Kolumne für sport.de ausdrücklich gelobt. Wittich habe "alles richtig entschieden, auch die drei Neustarts waren im Sinne der Regeln und im Sinne der Fans".
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Auch Struck lobte die Arbeit von Wittich in Melbourne ebenfalls ausdrücklich, er könne sich als Rennleiter "keinen Besseren" vorstellen. "Man muss ihn auch verstehen: Die Sicherheit der Fahrer steht im Vordergrund – gerade, wenn man nicht genau weiß, was dort auf der Strecke liegt."


