Eintracht Frankfurt kommt in 2023 einfach nicht in Tritt. Zuletzt machte sich rund um die SGE und Trainer Oliver Glasner sogar mehr und mehr Unruhe breit. Ex-Frankfurt-Trainer Adi Hütter ordnet die jüngste Talfahrt ein - und gibt zu, nicht alles während seiner erfolgreichen Zeit richtig gemacht zu haben.
"Man sollte mal schauen, was seit 2016 passiert ist", hob Adi Hütter im "kicker" die seit Jahren stets positive Entwicklung bei Bundesliga-Klub Eintracht Frankfurt hervor: "Niko Kovac schaffte den Klassenverbleib, verlor erst ein Pokalfinale und gewann dann das Endspiel von 2018. Anschließend spielten wir international, standen im Halbfinale der Europa League und haben in der Liga 60 Punkte geholt. Zuletzt kamen der Europa-League-Sieg und die Champions League dazu."
Erfolge, so Hütter, die "in Frankfurt honoriert werden" sollten: "Man muss sich doch mal fragen: Was ist da eigentlich in sehr kurzer Zeit alles passiert? Die Eintracht war noch vor ein paar Jahren eine Fahrstuhlmannschaft, die international wenig Bedeutung hatte."
Mittlerweile hätten sich die Mitgliederzahlen im Vergleich zu seiner Amtszeit (2018 bis 2021) "verdoppelt", auch die Sympathiewerte seien gestiegen. Dass nun von einer Krise gesprochen wird, sei vor allem damit zu erklären, dass die "Emotionen" in Frankfurt stets "in beide Richtungen sehr schnell" ausschlagen, so Hütter.
Hütter rechtfertigt Frankfurt-Treueschwur
Dies hatte der 53-Jährige selbst am eigenen Leib erfahren müssen, als er sich 2021 für einen Wechsel nach Gladbach entschied. Vor allem fiel Hütter ein Treuebekenntnis vor die Füße, das er wenige Wochen zuvor noch abgehalten hatte.
"Das war ein Fehler", bekannte Hütter nun: "Für den Fan wirst du dann als Lügner hingestellt. Ich möchte aber klipp und klar betonen: Ich habe diese Aussage für den Verein getätigt, um für Ruhe zu sorgen."
Er habe Frankfurt damals nicht "unbedingt verlassen" wollen, doch "es gab immer mehr Ungewissheiten. Sportvorstand Fredi Bobic, Sportdirektor Bruno Hübner und der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Steubing waren meine wichtigsten Säulen im Verein – plötzlich brachen alle weg". Also habe auch Hütter über einen Abschied nachgedacht.
































