Mit Marte Olsbu Røiseland verliert der Biathlon-Zirkus eines seiner bekanntesten und erfolgreichsten Gesichter. Vor allem in Norwegen wird die 32-Jährige in Zukunft vermisst werden. Doch selbst eine ihrer größten Konkurrentinnen bedauert den Rücktritt der Rekord-Weltmeisterin.
Mit erst 26 Jahren hat Julia Simon einen Großteil ihrer Karriere noch vor sich. Die Französin schaffte in diesem Jahr den Durchbruch in der Weltspitze und holte zum ersten Mal den Gesamtweltcup. Weitere Erfolge sollen in den nächsten Jahren folgen.
Mit Marte Olsbu Røiseland trat eine ihrer gefährlichsten Gegnerinnen am Wochenende in Oslo von der Biathlon-Bühne ab. Und obwohl Simon nun eine Kontrahentin weniger zu fürchten hat, wird die Französin die Norwegerin vermissen.
"Als ich am Sonntag über die Ziellinie gefahren bin, hab ich zu Marte gesagt: Danke, dass du so ein Vorbild warst", berichtete Simon von emotionalen Abschiedsworte Richtung Røiseland. "In den letzten Jahren war sie wirklich mein Vorbild", sagte die 26-Jährige über die 13-malige Weltmeisterin.
Simon: Darum war Røiseland so eine gute Biathletin
Was sie so sehr an der sportlich herausragenden Norwegerin begeisterte, schilderte Simon wie folgt. "Sie ist eine Frau, die in der Lage ist, sich auf einzelne Ziele vorzubereiten. Wenn sie sagt, dass sie bei der WM antritt, wissen wir, dass sie wirklich bereit sein wird. Wenn sie sagt, sie will um den Gesamtweltcup kämpfen, dann wissen wir, dass sie bis zum letzten Rennen kämpfen wird."
Røiseland sei einfach "ein Vorbild für alles" gewesen, schwärmte Simon von ihrer ehemaligen Kontrahentin. "Diese Fähigkeit, am Schießstand anzugreifen und sich gleichzeitig so zu beruhigen ... da habe ich mir an ihr ein Beispiel genommen", sagte die Französin, die ebenfalls als hervorragende Schützin gilt.
Dass sie ihren Namen nun neben den von Marte Olsbu Røiseland auf der großen Kristallkugel eingravieren durfte, mach sie "unglaublich stolz", erklärte Simon.
