Am Donnerstag zeigte Dorothea Wierer im 15km Einzel von Östersund ein Weltklasse-Rennen und fuhr den Sieg ungefährdet nach Hause. Nach dem Rennen offenbarte die Italienern dennoch große Selbstzweifel - ganz zur Verwunderung ihrer Konkurrenten.
Ohne Fehler am Schießstand und mit einem Vorsprung von über 25 Sekunden auf die Zweitplatzierte Lisa Vittozzi und die Dritte Denise Herrmann-Wick (+1:38) heimste Dorothea Wierer den Sieg beim ersten Rennen in Östersund ein.
Mit einer derartigen Glanzleistung hat die 32-Jährigen allerdings nicht gerechnet. "Ich bin sehr überrascht, dass ich es geschafft habe, alle Schüsse zu treffen", sagte sie dem norwegischen Sender "NRK".
Vor dem Rennen habe sie sich "nicht so sicher" gefühlt. "Ich habe auch sehr langsam geschossen, normalerweise schieße ich schneller, aber ich habe mich darauf konzentriert, ohne Fehler zu schießen", haderte sie.
Wierer offenbarte weiter: "Von außen mag es nicht so aussehen, aber sie können meinen Trainer fragen. Er habe noch nie einen Sportler mit so geringem Selbstvertrauen getroffen, der so gute Ergebnisse erzielt."
Mit mangelndem Selbstvertrauen hat Wierer schon länger zu kämpfen. "Vor jedem Rennen habe ich große Angst, ein schlechtes Rennen zu fahren und nicht gut genug zu schießen", offenbarte die vierfache Weltmeisterin, die sich inzwischen "daran gewöhnt und es akzeptiert" hat.
Wierers Selbstzweifel sorgen für Verwunderung
Wierers Selbstzweifel sorgen bei der Konkurrenz für Verwunderung. Die Norwegerin Marte Olsbu Røiseland sagte zu "NRK": "Man sagt viele seltsame Dinge nach dem Skifahren. Sie hat allen Grund, Selbstvertrauen zu haben."
Der Norweger Vetle Sjåstad Christiansen betonte: "Wenn ihr jetzt das Selbstvertrauen fehlt, frage ich mich, wie sie sich mit gutem Selbstvertrauen verhält."
Der 30-Jährige war von Wierers Leistung sehr beeindruckt. Ihr Schießen sei sehr "rhythmisch" und "mit so viel Kontrolle" gewesen. "Vielleicht sieht es in ihren Augen nicht so aus, aber ich war zumindest sehr beeindruckt", so Christiansen.

