Am Sonntag steht für die Ski-Langläuferinnen am legendären Holmenkollen in Oslo ein historisches Rennen an. Bei der Schwedin Frida Karlsson ist die Vorfreude auf das erste Rennen der Frauen über 50 Kilometer aber anscheinend inzwischen gewichen.
"Vor der WM hätten wir noch gesagt, dass Ebba Andersson und ich uns auf den Fünfziger freuen. Aber inzwischen freut sich wahrscheinlich nur noch Ebba darauf", scherzte die 23-Jährige im Interview mit der norwegischen Online-Zeitung "Nettavisen".
Landsfrau Andersson hatte Karlsson bei der jüngsten WM in Planica auf der Langdistanz ausgestochen. Über die 30 Kilometer fehlte Karlsson im Massenstart auf dem Bronze-Rang letztlich fast eine Minute auf die überragende Frau an diesem Tag.
Ähnlich war es Karlsson zuvor auch im Skiathlon gegangen, wo ihr die Teamkollegin den WM-Titel knapp wegschnappte. Im Rennen über 10 Kilometer Freistil hatte sie sich ebenfalls mit Silber begnügen müssen.
In Oslo werden die Karten bei den Weltbesten nun aber neu gemischt. Denn erstmals laufen die Frauen einen Massenstart über 50 Kilometer und damit die gleiche Distanz wie die Männer. Zuvor absolvierten die Langläuferinnen bei diesem Event stets nur 30 Kilometer.
Wegweisende Entscheidung beim Ski-Verband
Im Sommer hatte sich eine knappe Mehrheit beim internationalen Ski-Verband (FIS) jedoch dafür ausgesprochen, die Renndistanzen anzugleichen.
Bei Karlsson ändert die Besonderheit des Rennens aber nichts an ihrer Gefühlswelt: "In letzter Zeit ist kein Interview vergangen, wo ich nicht darauf hingewiesen wurde. Aktuell bin ich nicht in der Stimmung dazu."
Dennoch werde sie zum neben Andersson sowie Moa Ilar, Lovisa Modig und Linn Sömskar zum fünfköpfigen Aufgebot der Schwedinnen gehören.
Mehr Enthusiasmus findet sich derweil bei so mancher Konkurrentin. "Ich bin so aufgeregt, dass es endlich einmal ein 50-Kilometer-Rennen gibt", äußerte sich die Weltmeisterin Jessie Diggins beim US-Verband "US Ski and Snowboard". "Darauf habe ich meine ganze Karriere gewartet und jetzt bekommen wir die Chance. Ich bin bereit, mir das Herz rauszulaufen", freute sie sich.