Obwohl der französische Biathlonverband für das große Saisonfinale in Oslo je acht Läuferinnen und Läufer nominieren könnte, werden in Norwegen nur fünf Männer an den Start gehen. Einer der Leidtragenden ist der frühere Junioren-Weltmeister Emilien Claude, der seine Nicht-Nominierung akzeptiert, jedoch alles andere als erfreut darüber ist.
"Natürlich bin ich enttäuscht darüber, nicht nach Oslo fahren zu können", sagte Claude gegenüber dem "Nordic Magazine". Das Trainerteam werde aber seine Gründe haben, "und die akzeptiere ich", ergänzte der Franzose, der in diesem Winter eine regelrechte Achterbahnfahrt hinter sich hat.
Nach der "schlechtesten Vorbereitung meiner Karriere", wie Claude die Sommer-Monate bezeichnete, zeigte er im Weltcup im Dezember teils ansprechende Leistungen. So lief er etwa beim Heim-Weltcup in Annecy in drei Einzel-Rennen unter die besten 25. "Da dachte ich, dass ich meinen Platz im Weltcup-Team im Januar sicher habe".
Nach den Rennen in Frankreich zog sich der 23-Jährige jedoch eine Erkältung zu, die ihn drei Wochen lang begleitete. Statt sich zu schonen, ging er Anfang Januar sowohl in Pokljuka als auch in Ruhpolding an den Start, um seine Hoffnung von einer WM-Teilnahme erfüllen zu können. Doch nach schwachen Auftritten wurde er von den Verantwortlichen in den IBU-Cup degradiert.
In der "2. Liga" blühte Claude wieder auf. "In Canmore habe ich wieder Licht am Ende des Tunnels gesehen", sagte er. Vor allem im Supersprint, den er dank null Schießfehlern für sich entschied, wusste er zu überzeugen. "Das war nicht weit weg vom besten Rennen meiner Karriere", urteilte der Franzose.
Dass die Saison nun dennoch vorzeitig für ihn endet, sieht er mit einem lachenden und weinenden Auge. "Ich sage mir einfach, dass ich in meiner Karriere weitere Chancen bekommen werde." Davon sei er fest überzeugt, meinte Claude.