Denise Herrmann-Wick läuft zum Auftakt des Biathlon-Weltcups in Östersund aufs Podest. Auch zwei weitere DSV-Athletinnen überzeugen mit starken Leistungen.
Denise Herrmann-Wick bibberte im eisigen Zielraum von Östersund lange um ihre Belohnung, ehe sie letztlich doch mit der Sonne um die Wette strahlen konnte: Die Weltmeisterin hat in der schwedischen Kältekammer den ersten Podestplatz seit der heimischen Krönung von Oberhof eingefahren. Die 34-Jährige kam im Einzel über 15 Kilometer mit lediglich einer Strafminute und überzeugender Laufzeit auf einen starken dritten Rang.
"Östersund ist immer eine Reise wert", schwärmte Herrmann-Wick im "ZDF": "Ich bin etwas forsch angegangen, das habe ich in der Schlussrunde gemerkt. Aber insgesamt bin ich super zufrieden."
Vor allem da sie ein tückisches Hindernis überwinden konnte. "Ich hatte Probleme beim Repetieren, das Schloss ging sehr schwer auf und zu", haderte die deutsche Vorzeige-Biathletin mit ihrer Waffe: "Das ist ein bisschen auf die Kälte zurückzuführen."
Dennoch schaffte sie bei minus zehn Grad ihren vierten Podestplatz des Weltcupwinters, dazu hatte sie bei der Heim-WM in Oberhof mit einmal Gold und zweimal Silber überzeugt. Auf die überlegen siegreiche Italienerin Dorothea Wierer fehlten letztlich 1:38,8 Minute. "Normal ist mein Kopf zu diesem Saisonzeitpunkt schon im Urlaub", scherzte die fehlerfreie Wierer: "Ich bin froh, dass er diesmal noch im Wintermodus ist."
Sie sei von den Waffenproblemen schon "leicht angenervt" gewesen, betonte Herrmann-Wick mit breitem Grinsen: "Aber man muss cool bleiben. Das ist mir gut gelungen, vielleicht war ich sogar noch mehr fokussiert." Nach ihrem Fehler im ersten Liegendanschlag blieb sie in den folgenden drei etwas langsameren Schießserien ohne Makel.
Biathlon: Voigt und Kebinger überzeugen ebenfalls
Vanessa Voigt (1 Strafminute/+2:19,2 Minuten) mit Rang sechs und Hanna Kebinger (2/+2:54,5) als Elfte überzeugten im Saisonendspurt ebenfalls. "Ich mag es, dass der Kopf in diesem Wettkampf viel entscheidet. Ich bin mental stark", sagte Voigt. Janina Hettich-Walz (2/+3:43,4) und Anna Weidel (2/+5:15,0) lagen auf den Plätzen 24 und 43 deutlicher zurück.
Die bei der Weltmeisterschaft überraschend stark auftrumpfende Sophia Schneider musste wegen eines Infekts der oberen Atemwege kurzfristig passen. Ob die 25-Jährige bereits am Samstag (14:00) in der Staffel oder am Sonntag (13:00 Uhr/jeweils ZDF und Eurosport) im Massenstart in den Wettkampfbetrieb zurückkehren kann, ist derzeit offen.
In der kommenden Woche steht für die Frauen ab freitags das Weltcupfinale in Oslo an.
