Bei der Handball-WM in Polen und Schweden Anfang des Jahres war Aufbauspieler Juri Knorr der überragende Mann der deutschen Nationalmannschaft, die am Ende Platz fünf belegte. DHB-Kapitän Johannes Golla warnte nun aber vor einer zu großen Abhängigkeit vom Shootingstar.
Mit 53 Toren und 52 Assists war Juni Knorr bei seiner ersten WM der bester Scorer des gesamten Turniers. Vom Weltverband wurde er als bester Nachwuchsspieler ausgezeichnet.
Im Angriffsspiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft war der Mittelmann Dreh- und Angelpunkt, das gesamte Spiel sehr auf ihn bezogen. Ein Umstand, den DHB-Kapitän Johannes Golla durchaus kritisch sieht.
"Unser Angriffsspiel war bei der WM über weite Strecken schon gut, aber auch sehr Juri-lastig", sagte der Kreisläufer der SG Flensburg-Handewitt nach dem Sieg in der HBL gegen den HSV Hamburg am vergangenen Wochenende und betonte: "Da müssen wir variabler werden, um nicht so leicht ausrechenbar zu sein."
Verbesserungsbedarf sieht Abwehrchef Golla aber vor allem hinten. "Insbesondere in der Defensive müssen wir uns weiter verbessern und unsere Torhüter noch besser unterstützen", so der 25-Jährige.
Knorr kann mit Hype nichts anfangen
Auch Knorr selbst ist kein großer Fan davon, ständig im Mittelpunkt zu stehen. "Ich bin nicht der Typ, der sich von einem Hype tragen lässt, der es cool findet, wenn alle schreiben, wie toll man ist", sagte er jüngst der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten": "Das lässt mich eher noch mehr nachdenken."
Der 22 Jahre alte Rückraumspieler von den Rhein-Neckar Löwen räumte sogar ein, dass er nach der WM "eine Leere" empfunden hat. "Ich war sehr müde und fing mir auch noch einen grippalen Infekt ein", so Knorr, für den das Turnier "physisch und psychisch" eine "extreme Belastung" war.
Sportlich scheint Knorr der ganze Hype um seine Person bislang nichts anzuhaben. Die Leistungen bei der Handball-WM sprechen für sich. Auch in der Liga zeigt der Youngster weiterhin gute Leistungen.









