Hinter dem FC Schalke liegen sportlich wie wirtschaftlich schwierige Jahre, die bis heute nachwirken. Dass die Knappen derart große Sorgen haben, führt der frühere S04-Coach Peter Neururer auch auf den Rücktritt des langjährigen Aufsichtsrats-Chefs Clemens Tönnies zurück.
Rückblick: 1994 wurde Clemens Tönnies Mitglied des Aufsichtsrates des FC Schalke 04, ab 2001 war er dessen Vorsitzender. Unter der Führung des schwerreichen Fleischfabrikanten entwickelten sich die Königsblauen zu einem regelmäßigen Europacup-Teilnehmer, der es sogar mehrfach in die K.o.-Runde der Champions League schaffte.
In den letzten fünf Jahren ging es für die Gelsenkirchener jedoch nach und nach bergab, vorläufiger Tiefpunkt war der Abstieg im Sommer 2021. Zwölf Monate zuvor war der bei den Fans in Ungnade gefallene Tönnies von allen Ämtern zurückgetreten.
Kulttrainer Peter Neururer erkennt einen Zusammenhang. "Mit Clemens Tönnies als Boss würde Schalke heute ganz anders dastehen. Sie wären erstens nicht abgestiegen und wären zweitens da, wo sie unter Tönnies fast immer standen: international dabei!", erklärte der 67-Jährige in einem Gastbeitrag für die "Sport Bild".
Ex-BVB-Star Möller vermisst Tönnies beim FC Schalke 04
Bis heute kann Neururer nicht verstehen, warum der Unternehmer seinen Posten geräumt hat - beziehungsweise räumen musste.
"Wie man zuvor versucht hat, Tönnies massiv aus dem Amt zu drängen, war Wahnsinn. Er hat auch Fehler gemacht, die Trainer-Fluktuation war unter ihm zu hoch. Aber er hat zu Fehlern gestanden und sie wieder ausgeglichen. Tönnies gab dem Klub Verlässlichkeit", hob der einstige S04-Coach hervor.
Der frühere BVB-Star Andreas Möller stimmte ähnliche Töne an. "Clemens Tönnies hat Charakter und trägt Schalke im Herzen. Er war der letzte Boss, der Stürmen standgehalten hat. So eine Figur braucht der Klub. Jemanden, der klare Entscheidungen trifft und den Druck aushält", betonte der Ex-Profi in der "Sport Bild".