Biathlon-Neueinsteigerin Anamarija Lampic hat sich beim Weltcup in Nove Mesto läuferisch endlich wieder von ihrer besten Seite präsentiert. Am Schießstand erlebte die Slowenin dagegen ihr persönliches Waterloo. Sowohl in der Verfolgung als auch in der Mixed-Staffel sammelte sie eine rekordverdächtige Zahl an Strafrunden.
Läuferisch machte Anamarija Lampic in der Verfolgung von Nove Mesto niemand etwas vor. Die Slowenin notierte am Ende eine Netto-Laufzeit von 24:54 Minuten und war damit schneller als Denise Herrmann-Wick, Marte Olsbu Røiseland, Hanna Öberg und andere Top-Stars. Dass sie am Ende trotzdem nur 50. wurde, lag an ihrem wieder einmal zittrigen Händchen am Schießstand.
Acht Strafrunden waren es für die 27-Jährige am Ende insgesamt. Im Liegenanschlag ließ die Frohnatur drei Scheiben stehen, im Stehendanschlag die anderen fünf. "Acht verf*** Strafrunden!", schrieb Lampic anschließend in einem Instagram-Beitrag über ihr kleines Debakel. "Ich werde darüber nicht sprechen", ergänzte die Slowenin, die fünf der acht Strafrunden als "eigene Fehler" bezeichnete.
Trainer Ricco Groß wollte mit seinem Schützling anschließend nicht so hart ins Gericht gehen. "Das war erst ihre zweite Verfolgung und sie hat viele Fehler gemacht. Für sie ist es einfach ein komplett neues Gefühl, gleichzeitig mit so vielen Gegnerinnen am Schießstand zu stehen", nahm der Deutsche die frühere Langläuferin in Schutz.
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Ein ganz ähnliches Szenario erlebte Lampic auch einen Tag später in der Mixed-Staffel. Auch hier kam sie gemeinsam mit anderen Läuferinnen an den Schießstand. Und während sie im Liegendanschlag mit nur einem Nachlader durchkam und aufgrund ihrer Laufstärke plötzlich in der Spitzengruppe auftauchte, erlebte die 27-Jährige im Stehendanschlag erneut ein kleines Waterloo.
Lampic verfehlte nicht nur ihre ersten fünf Versuche, sondern setzte auch noch jeden ihrer drei Nachlader daneben. Das Resultat waren fünf Strafrunden - ein äußerst seltenes Schauspiel in einer Staffel.
"Das Stehendschießen hat mich heute bezwungen. Ich bin enttäuscht, dass ich nicht mal einen von acht Schüssen getroffen habe. Das muss ich so schnell wie möglich vergessen. Ich hoffe, dass mir die anderen das nicht übel nehmen", sagte die Slowenin anschließend über ihr persönliches Schieß-Desaster.

