Mit gerade einmal 20 Jahren zählt Jenny Nowak bereits zu den besten Frauen in der Nordischen Kombination. Für sport.de blickt die deutsche Hoffnungsträgerin in einem Tagebuch auf die Nordische Ski-WM in Planica. Das Wintersport-Ass ist zufrieden.
Die Bilanz zur Nordischen Skiweltmeisterschaft in Planica fällt sehr positiv aus. Die deutsche Mannschaft konnte 12 Medaillen gewinnen und rangiert im Medaillenspiegel auf dem dritten Platz hinter Schweden, das zwar auch in der Summe 12 Medaillen gewonnen hat, aber eine goldene Medaille mehr als Deutschland aufzuweisen hatte.
Die Stars der Spiele kamen daher auch aus Norwegen; das Team N dominierte, allein 12 Goldmedaillen und 27 Medaillen gesamt unterstreichen die Ausnahmestellung des rot-weiß-blauen Kaders. Der Star bei den Männern war Jarl Magnus Riiber: er ging viermal an den Start und fuhr immer als Erster über die Ziellinie- das Ausnahmetalent gab sich keine Blöße und arbeitet so emsig an vielen Rekorden.
Doch auch wir haben einen neuen Rekordhalter. Eric Frenzel gewann seine 18.WM-Medaille und hat als einziger Athlet in der Geschichte bei Nordischen Skiweltmeisterschaften so viele Medaillen hamstern können; er lässt die Legende des Wintersports, Björn Daehlie, hinter sich, mit dem er sich diesen Rekord lange teilen musste.

Ob diese Bestmarke allerdings ewig Bestand haben wird, wird wahrscheinlich an dem zuvor gewürdigtem Riiber liegen. Auf jeden Fall hat Eric Frenzel seiner Jahrhundertkarriere einen bedeutsamen Aspekt hinzugefügt. Es war das erklärte Ziel dieses Ausnahmeathleten und wie so oft in seinem Sportleben hat er das Ziel auch erreicht.
Der weibliche Superstar war dann aber in Person von Katharina Althaus eine Deutsche, die gleich dreimal Gold holte und ein ganzes Team jeweils bei den Frauen und dem Mixed mitzog. Die Skispringer haben sich mit fünf Podestplätzen gut präsentiert und bekamen das Lächeln in den Tagen von Planica nicht mehr aus dem Gesicht.
Auch wir Kombiniererinnen und Kombinierer sind mit der Medaillenausbeute hoch zufrieden, auch wenn über uns allen "nur" ein Silberglanz liegt und der Gewinn von Goldmedaillen immer von den Norwegern verhindert wurde.
Abschließend meldeten sich die Langläufer mit den Staffelmedaillen zu Wort und setzten nach ihren eigenen Worten zur dauerhaften Jagd auf die skandinavischen Protagonisten an.
Bemerkenswert war die Lücke, die sich hinter Norwegen , Schweden und Deutschland auftut; nach diesen drei Ländern haben die restlichen Nationen nie mehr als drei Medaillen gewinnen können, außer Österreich, das siebenmal auf das Podest durfte, aber keine Goldmedaille gewinnen konnte. Im österreichischen Skiverband wird man dies kritisch sehen und vielleicht ein wenig neidisch auf den deutschen Nachbarn schauen.
Der deutsche Skiverband hat ein kräftiges Zeichen setzen können, manchmal auch als Gegenpol zu der einen oder anderen Entwicklung im Saisonverlauf. Zäsuren sind angekündigt, wie der Rücktritt des Bundestrainers Weinbuch, der eine lange Erfolgsphase der Kombinierer verantwortet hat. Ich persönlich rechne noch mit dem einen oder anderen Rücktritt echter Leistungsträger der Vergangenheit aus den Reihen der Athleten. Nach den Weltmeisterschaften ist vor den Weltmeisterschaften. Es wird in den nächsten zwei Jahren viel zu tun sein.
Herzliche Grüße
Jenny Nowak