Nächste herbe Pleite für eine schwedische Ski-Langlauf-Staffel bei der Nordischen Ski-WM in Planica: Nachdem schon die Damen mit Platz drei haderten und einen Streit im Team öffentlich austrugen, gerieten nun auch die Herren in die Schlagzeilen. Im Fokus: William Poromaa.
Platz sechs mit über anderthalb Minuten Abstand zum Gold-Quartett aus Norwegen: Die schwedische Langlauf-Staffel hatte nach den viermal zehn Kilometern in Planica überhaupt nichts zu lachen. Finnland holte Silber, die deutsche Staffel um Albert Kuchler, Janosch Brugger, Jonas Dobler und Schlussläufer Friedrich Moch gelang mit Platz drei ein wahres WM-Wunder.
Wie groß der Frust bei den Schweden war, offenbarte der 22 Jahre alte William Poromaa, der als dritter Läufer in die Loipe gegangen war und an Position fünf übergeben hatte. Zu diesem Zeitpunkt lag seine Staffel aber noch auf Podestkurs.
Doch Schlussläufer Calle Halfvarsson konnte das Tempo nicht mithalten. Als am Ende nur Platz sechs heraussprang, entlud sich Poromaas Ärger.
Ein Kameramann vom Sender "SVT" fing den Langläufer auf, wie er im Zielbereich wartete. Poromaa wurde sich dessen schnell bewusst, zog seinen Handschuh aus und zeigte demonstrativ den Mittelfinger in Richtung Kamera.
Ski-Langläufer Poromaa genervt: "Hatte einfach die Nase voll"
Angesprochen auf die Situation sagte der Schwede anschließend: "Es sind immer viele Kameras auf mich gerichtet, das finde ich ein bisschen unhöflich. Ich hatte einfach die Nase voll."
Wenig später wurde Poromaa sein Fehlverhalten allerdings bewusst, er suchte den Kameramann auf und entschuldigte sich persönlich. In der Mixed Zone gab er sich ebenfalls kleinlaut: "Sie entdecken mich mit diesen Kameras, aber das war wohl nicht der richtige Weg. Jetzt kommen wohl noch mehr Kameras dazu. Das war wirklich doof."
Was Poromaa mit seiner Reaktion bewirken wollte, wusste er selbst nicht genau. "Ich dachte, wenn ich ihm den Finger zeige, zieht er die Kamera vielleicht weg. Aber es kam genau umgekehrt."
