Das erste Freie Training der Formel-1-Saison 2023 hat in Bahrain mit einer dominanten Bestzeit von Red Bull das im Vorfeld erwartete Ergebnis gebracht. Allerdings sicherte sich nicht Weltmeister Max Verstappen den ersten Platz, sondern sein Teamkollege Sergio Perez.
Perez erzielte eine Bestzeit von 1:32.758 Minuten und war damit um 0,617 Sekunden schneller als Verstappen (3.). Und die vermeintlich stärksten Herausforderer, Ferrari und Mercedes, lagen zum Auftakt meilenweit hinter Red Bull zurück.
Der schnellste Ferrari-Fahrer, Charles Leclerc, hatte am Ende 1,499 Sekunden Rückstand auf Perez und belegte den fünften Platz; Lewis Hamilton als bestplatzierter Mercedes-Pilot landete mit 2,159 Sekunden Rückstand auf Rang 10.
Erster Red-Bull-Herausforderer war im ersten Freien Training Fernando Alonso auf Aston Martin. Der älteste Fahrer im Starterfeld (41) kam bis auf 0,438 Sekunden an Perez heran und belegte noch vor Verstappen den zweiten Platz.
Aston Martin bestätigt gute Eindrücke
Wie gut der im Vorfeld so hoch gehandelte Aston Martin AMR23 zu sein scheint, belegt die Performance von Lance Stroll. Obwohl an den Handgelenken verletzt, schob sich der Kanadier bei seiner ersten Ausfahrt mit dem grünen Auto auf den sechsten Platz, 1,540 Sekunden hinter Perez und 1,102 Sekunden hinter Alonso.
Teamchef Mike Krack will das starke Ergebnis zum Auftakt aber nicht überbewerten: "Es ist schön, wenn die Autos ein bisschen weiter oben stehen", sagt er im Interview mit "ServusTV", aber: "Es zählt am Samstag und Sonntag, es zählt nicht heute. Wir haben schon viele gesehen, die am Freitag vorn waren und dann abgestürzt sind."
Krack geht davon aus, dass Ferrari und Mercedes am Samstag und Sonntag noch deutlich zulegen können. Er glaubt, "da haben einige noch ein bisschen Rückstand gehabt, was das Testen angeht. Die Ferraris und die Mercedes sind den einen oder anderen Test gefahren. Ich glaube nicht, dass es sehr realistisch ist, was wir heute sehen."
Positiv: Stroll scheint tatsächlich rennfit zu sein. Zwar stand der Kanadier zwischenzeitlich mal länger an der Box. Doch "das war ein technisches Problem", gibt Krack Entwarnung. Für den Fall der Fälle hält sich trotzdem Ersatzfahrer Felipe Drugovich bereit.
Formel 1: Nico Hülkenberg langsamer als Kevin Magnussen
Weitere Überraschungen des ersten Freien Trainings in Sachir: Kevin Magnussen fährt im Haas auf Platz 7, Nico Hülkenberg wird im gleichen Auto mit 0,641 Sekunden Rückstand auf den Teamkollegen 14., Alfa Romeo bringt beide Autos in die Top 10 und Lando Norris (McLaren) hält als Vierter viel besser mit, als seinem Team das im Vorfeld zugetraut wurde.
Was das für den Rest des Wochenendes zu bedeuten hat, ist allerdings unklar. Zum jetzigen Zeitpunkt kann von außen betrachtet nicht seriös eingeordnet werden, welche Trainingsprogramme die Fahrer und Teams absolviert haben. Variablen wie Benzinmenge, Reifen und Motordrosselung können im Verlauf des Wochenendes noch zu enormen Verschiebungen führen.

