Die US-amerikanische Langläuferin Rosie Brennan hat ihrem Ärger über die Berichterstattung der Medien über die Nordische Ski-WM in Planica mit deutlichen Worten Luft gemacht. Vorausgegangen war ihrer Kritik ein ungeplantes Missgeschick.
Mit der Medaillenvergabe hatte Rosie Brennan im WM-Skiathlon am vergangenen Samstag als 19. des Klassements nichts zu tun. Dennoch wollten zahlreiche Medienvertreter nach dem Rennen eine Stimme von ihr. Nicht etwa, weil ihr Ergebnis in irgendeiner Art und Weise außergewöhnlich war, sondern weil sie während des Rennens spektakulär stürzte.
Sie könne verstehen, dass ihr Sturz ein Gesprächsthema war, schrieb die 34-Jährige einen Tag später in einem Instagram-Beitrag. Welches Ausmaß diese Geschichte annahm, enttäuschte sie aber zutiefst.
"Ich habe Weltcup-Rennen gewonnen und stand auf Podien. Wie oft ich danach gebeten wurde, mit den Medien zu sprechen, kann ich an einer Hand abzählen. Gestern wurde ich von jedem einzelnen Media-Outlet gestoppt. Alle wollten, dass ich etwas Schlechtes über die Strecke oder die Veranstalter oder sonstwas Negatives sage, anstatt darüber zu reden, dass nicht aufgegeben habe", ärgerte sie sich über die Medienvertreter, die den Sport in ihren Augen "mit dieser Berichterstattung zerstören".
"Wenn wir uns nur auf Dinge fokussieren, die schlecht laufen und versuchen, jeden negativen Punkt in einem Rennen zu finden, verlieren wir die Magie. Und das wird unseren Sport töten", kritisierte die 34-Jährige die Berichterstattung. Der Sport solle dazu dienen, Menschen zu inspirieren, sie zusammenzubringen und sich gegenseitig aufzurichten, führte Brennan aus.
Langlauf-Ikone springt Brennan zur Seite
Im Interview mit dem norwegischen Sender "NRK" erklärte sie anschließend, sie sei "geschockt" gewesen, als jeder Medienvertreter mit ihr sprechen wollte. "Ich bin noch nie angehalten worden, was auch passiert ist. Deswegen war ich sehr überrascht, als sich plötzlich alle um mich gesorgt haben, als es darum ging, sich auf etwas Negatives zu fokussieren. Das ist ziemlich traurig", sagte die US-Amerikanerin.
Unterstützung erhielt Brennan von der früheren Langlauf-Königin Therese Johaug, die gegenüber "NRK" sagte: "Ich kann sie verstehen. Sie ist eine gute Läuferin und hat Weltcup-Rennen gewonnen. Wenn du als Athletin merkst, dass du mehr Aufmerksamkeit bekommst, wenn ein Ski bricht und Leute negative Dinge sagen, kann das schon ein bisschen nerven."
