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Mikaela Shiffrin gesteht mentale Probleme

Mikaela Shiffrin kann auf die Unterstützung ihres Freundes Aleksander Aamodt Kilde vertrauen
Mikaela Shiffrin kann auf die Unterstützung ihres Freundes Aleksander Aamodt Kilde vertrauen
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber
02. März 2023, 11:01
sport.de
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Mikaela Shiffrin, zweifache Olympiasiegerin und siebenfache Weltmeisterin, ist die erfolgreichste Skirennfahrerin aller Zeiten, nur ein Weltcup-Sieg fehlt ihr zum ewigen Rekord. Doch beinahe wäre es nie so weit gekommen: Vor knapp drei Jahren wollte die 27-Jährige ihre Skier an den Nagel hängen.

Mikaela Shiffrin hat in den vergangenen Jahren gleich mehrere private Schicksalsschläge verkraften müssen. 2019 verstarb zunächst ihre Großmutter, 2020 verunfallte dann ihr Vater Jeff tödlich, der ihr auf und abseits der Piste sehr nah stand.

"Es gab eine Zeit, in der ich nie mehr Ski fahren wollte", gestand die US-Amerikanerin im Interview mit "Sport Bild".

Nach dem Tod ihres Vaters habe sie zudem gemerkt, mental nicht mehr bei der Sache gewesen zu sein. Shiffrin habe sich nicht die Wettkampf-Strecke einprägen können, was jahrelang zu ihren großen Stärken zählte.

"Erst diese Saison wurde mir nach dem ersten Slalomlauf in Levi bewusst, dass ich mir wieder den Kurs merken konnte. Das Gefühl hatte ich zuletzt, bevor mein Vater starb", führte Shiffrin aus: "Ich hatte seither nur Teile der Strecke im Kopf, dadurch war es schwer, so Ski zu fahren, wie ich es wollte." Dann fügte sie hinzu: "Ich konnte meinem Kopf nicht mehr trauen."

Shiffrin über Kilde: "Er macht mich so viel glücklicher"

Die Wendung kam für die 85-fache Weltcup-Siegerin, die bei den zurückliegenden Weltmeisterschaften in Courchevel und Méribel Gold im Riesenslalom und je Silber im Super-G und Slalom gewann, durch die Zusammenarbeit mit einer Psychologin. "Erst war es ein Sportpsychologe, doch das reichte nicht aus, um meine Trauer aufzuarbeiten. Sie erklärte mir: Bei so einem plötzlichen, unerwarteten Unglück passiert eine chemische Reaktion in deinem Gehirn."

Shiffrin wurde eine "posttraumatische Belastungsstörung" diagnostiziert, "wie man sie von Kriegsveteranen kennt" - eine Analyse, so die Ausnahmesportlerin, die half, "alles zu verstehen".

Ein zusätzlicher Anker im Leben ist für Mikaela Shiffrin ihr Lebenspartner Aleksander Aamodt Kilde, der selbst zu den derzeitigen Top-Skifahrern zählt. "Er macht mich so viel glücklicher. Das war nach den letzten Jahren besonders wichtig."

Dass Kilde ebenfalls ein so leidenschaftlicher und so erfolgreicher Skifahrer ist, sei ein großes Plus: "Wir fahren zusammen Ski, studieren Videos. Wir reden über den Sport, doch kichern auch viel um die Wette und schicken uns lustige Instagram-Posts."

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