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Frenzel stelllt neuen Medaillenrekord auf

DSV-Kombinierer verpassen Gold - Protest abgeschmettert

Julian Schmid war Schlussläufer des DSV-Quartetts
Julian Schmid war Schlussläufer des DSV-Quartetts
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Patrick Steiner
01. März 2023, 17:08

Die deutschen Kombinierer gewinnen bei der WM in Planica Silber in der Staffel. Eric Frenzel sichert sich einen Rekord, der Weltmeister sorgt für Ärger.

Als der erste Ärger über die Fehde mit Norwegen verflogen war, konnte auch Julian Schmid wieder lachen. "Das ist mir jetzt wurscht", sagte der Schlussläufer der deutschen Staffel nach seinem aufsehenerregenden Duell mit Jarl Magnus Riiber, an dessen Ende die nächste Silbermedaille für die deutschen Kombinierer stand: "Nächstes Mal machen wir es nicht ganz so spannend."

In einem hochspannenden Staffelrennen mussten sich Schmid, Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Vinzenz Geiger erst auf den letzten hundert Metern den bei dieser WM sonst so überlegenen Norwegern geschlagen geben. "Unser Ziel war es, um Gold zu kämpfen", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch: "Letzten Endes war es ein Hauch, das macht aber nicht viel aus, weil wir einen großen Sport gezeigt haben."

Dennoch saß auch bei Weinbuch der Ärger merklich tief. Der Grund? Norwegens Topstar Riiber. Der nun siebenmalige Weltmeister war Schmid wenige hundert Meter vor dem Ziel auf die Ski gestiegen und hatte diesen so daran gehindert, ihn innen zu überholen. "Das war am Rande der Unsportlichkeit, das sollte man untersuchen", sagte Weinbuch, dessen eingelegter Protest zu seinem Unverständnis aber von der Rennleitung abgeschmettert wurde: "Wir wollen einen Fight, aber wir wollen einen fairen Fight, unserer Meinung nach wurde da eine Grenze überschritten."

Auch Startläufer Frenzel sah in Riibers Sieg einen "faden Beigeschmack", konnte aber spätestens bei der Siegerehrung wieder lachen. "Mit Silber können wir sehr glücklich sein", sagte der Sachse, der sich am Mittwoch die 18. (!) WM-Medaille seiner Karriere sicherte und unter den Männern zum alleinigen Spitzenreiter aufstieg. "Es ist mega, ich habe hart dafür gekämpft, nochmal diesen Moment erleben zu können", freute sich Frenzel, der erst in einer internen Ausscheidung gemeinsam mit Rydzek den Vorzug vor Manuel Faißt erhalten hatte.

Vierte Medaille im vierten Wettkampf für den DSV

Unsportlichkeit hin oder her: Die Bilanz der Kombinierer kann sich auch mit Silber sehen lassen. Insgesamt war es für das deutsche Kombinierer-Team bei den Titelkämpfen im Tal der Schanzen die vierte Medaille im vierten Wettkampf. Zuvor hatten sowohl Schmid im Einzel der Männer und Nathalie Armbruster bei den Frauen als auch die Mixed-Staffel Silber geholt - und sich dabei wie auch am Mittwoch Norwegen geschlagen geben müssen. Bronze ging wie auch bei den vergangenen beiden WM-Staffeln an Österreich.

Nach dem Springen war das deutsche Team 23 Sekunden hinter den führenden Norwegern in die Loipe gegangen. Startläufer Frenzel machte den Rückstand aber komplett wett, Geiger und Rydzek ließen ihre norwegischen Mitläufer in der Folge nicht mehr ziehen. Auf der Schlussrunde lief Schmid dann gemeinsam mit Riiber und dem Gesamtweltcupführenden Johannes Lamparter (Österreich) um die Medaillen - mit bekanntem Ausgang.

Auf Silber wolle man "auf jeden Fall anstoßen", verriet Geiger: "Zwei, drei Tage haben wir ja Zeit bis zum nächsten Wettkampf." Dann steht für die Kombinierer zum Abschluss in Planica noch der Einzel-Wettbewerb von der Großschanze auf dem Programm.

WM 2023 Planica

1NorwegenNorwegen47:20.40m
2DeutschlandDeutschland+9.00s
3ÖsterreichÖsterreich+9.30s
4FrankreichFrankreich+33.20s
5FinnlandFinnland+2:00.90m

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