Auch, wenn Formel-1-Weltmeister Max Verstappen bei den Testfahrten in Bahrain die Katze noch nicht richtig aus dem Sack gelassen hat: In seinem neuen Red Bull RB19 wird er auch in diesem Jahr wieder in einem voll konkurrenzfähigen Auto sitzen. Wie schnell der Niederländer tatsächlich zum Saisonauftakt am kommenden Wochenende sein wird, darüber wird aktuell noch viel spekuliert.
Fakt ist, dass der neue Dienstwagen des Weltmeisters schon am ersten Testtag in der Wüste herausragend funktionierte. Verstappen spulte da bereits 157 Runden ab und hatte keinerlei größere technische Schwierigkeiten.
Red-Bull-Motorsportboss Helmut Marko meinte da fast schon euphorisch: "Wir sind sehr zufrieden. Das ganze Vorbereitungsprozedere ist optimal abgelaufen. Ich glaube, wir haben selten so eine gute erste Testphase gehabt."
Trotz der verkürzten Windkanal-Zeiten, die dem Weltmeister-Team als Strafe für die Nicht-Einhaltung der Budget-Obergrenze in der Saison 2021 für diesen Winter auferlegt wurde, gilt Red Bull damit als Topfavorit auch in diesem Jahr.
Dieser Meinung ist auch der langjährige Rennfahrer und TV-Experte Marc Surer, der sich im Video-Interview von "formel1.de" ziemlich klar festlegte: "Ich bin mir ganz sicher, dass der Red Bull, wenn er auf Zeiten gefahren ist, noch mindestens zehn Kilo an Bord hatte, dass er praktisch noch drei Zehntel Reserve hat. Vielleicht sogar mehr, vielleicht sind es auch 20 Kilo gewesen, das weiß man nicht.
Man wisse zwar nicht, wieviel das österreichisch-britische Team geblufft habe. Für Surer steht aber außer Frage, dass das Team von Doppelweltmeister Verstappen die Karten noch nicht auf den Tisch gelegt hat: "Bluffen tut man nur, wenn das Auto sehr schnell ist, man es aber noch nicht zeigen will."
Surer: Dann könnte Red Bull ein Problem bekommen
Die eingeschränkte Zeit im Windkanal war für Red Bull offensichtlich kein Problem, dennoch ein top Auto für 2023 an den Start zu bringen. Ex-F1-Pilot Surer erklärte, woran das liegt: "Sie hatten ja auch eine gute Basis. Sie hatten im letzten Jahr das beste Auto, welches auf allen Strecken gut funktioniert hat. Sie hatten so eine gute Ausgangslage, dass sie nur im Detail arbeiten mussten. Das ist der Vorteil, den Mercedes die Jahre davor auch immer hatte."
Ein Problem könne lediglich entstehen, wenn Red Bull überraschenderweise am kommenden Wochenende nicht das schnellste aller zehn Konstrukteure sein sollte, sondern die Konkurrenz von Mercedes oder Ferrari.
"Dann müssen sie in den Windkanal und dann fehlen ihnen diese Stunden, die sie durch die Bestimmungen verloren haben", so der 71-Jährige weiter, der selbst zwischen 1979 und 1986 in der Königsklasse des Motorsports aktiv war.


