Bundestrainer Gordon Herbert gab dem Nachwuchs eine Chance, entscheidender Spieler beim erfolgreichen Abschluss der WM-Qualifikation im Basketball war aber Routinier Johannes Voigtmann.
Fünf Tage, drei Spiele. Johannes Voigtmann spulte ein ordentliches Programm ab. "Das muss man hoch anerkennen", sagte Bundestrainer Gordon Herbert und lobte seinen Besten am Ende einer langen, aber sehr erfolgreichen Qualifikation für die Basketball-WM im Spätsommer für dessen Engagement. Auf eigenen Wunsch stand der 30-Jährige im Länderspielfenster zur Verfügung und führte sein Team durch ein 87:81 (46:43) in Espoo gegen Gastgeber Finnland schließlich zum Gruppensieg.
Noch am Donnerstag war Voigtmann in der EuroLeague für Armani Mailand aufgelaufen, spielte fast 25 Minuten gegen Panathinaikos Athen. Dann reiste er am Freitag nach Frankfurt, ging abends gegen Schweden (73:66) auf das Parkett und drei Tage später in Finnland noch einmal. Völlig unüblich, denn eigentlich stehen die Profis von Klubs aus der europäischen Königsklasse gar nicht zur Verfügung.
"Jo hat mich angerufen und gesagt, dass er beim Fenster dabei sein möchte", sagte Herbert nach seiner Kadernominierung. Mailand erteilte später die Freigabe, damit konnte Voigtmann kommen - und liefern. 23 Punkte, neun Rebounds und neun Assists gelangen ihm gegen die Finnen, dazu die entscheidenden Körbe in den Schlusssekunden.
Deutschland kämpfte mit "vielen Ups and Downs"
Da die deutsche Mannschaft längst für die WM 2023 in Japan, Indonesien und auf den Philippinen (25. August bis 10. September) qualifiziert war, setzte Herbert auf viele Nachwuchsspieler. Die bekamen die Chance, zu Voigtmann aufzuschauen. "Es war großartig für unsere Youngster, das zu erleben", sagte der Coach.
Der "Big Man", im Kader neben Justus Hollatz einziger EM-Bronzegewinner aus dem Vorjahr, dominierte - und agierte in der ausverkauften Espoo Metro Arena sogar teils wie ein Quarterback auf dem Footballfeld. Immer wieder setzte Voigtmann seine Teamkollegen mit langen Pässen von einem Korb zum anderen in Szene.
"Es gab viele Ups and Downs", sagte der Matchwinner, "auch, wenn das Spiel sportlich keine große Bedeutung für uns hatte, ist es ein guter Sieg." Das Team habe "die gemeinsame Zeit genossen".
Mit zehn Siegen aus zwölf Spielen entschied die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) die Staffel J für sich, das WM-Ticket war schon Mitte November gelöst worden. Nun heißt es abwarten, die Gruppenauslosung findet am 29. April in Manila/Philippinen statt.
"Ich bedanke mich für den Einsatz meiner Spieler", sagte Herbert nach der Qualifikation, die im November 2021 beim Debüt des Kanadiers mit einer Niederlage gegen Lettland begonnen hatte. Und noch eines war dem Trainer wichtig: "Danke an Jo für sein Kommen."







