Polen erlebte bei der Nordischen Ski-WM ein Wochenende der gemischten Gefühle: Zunächst sorgte der überraschende WM-Titel für Piotr Zyla für Ekstase, bevor die Skisprung-Nation im Mixed-Team mit Platz acht hinter den Erwartungen zurück blieb. Nach der Enttäuschung am Sonntagabend schlug Kamil Stoch Alarm.
Am Samstagabend sorgte Piotr Zyla für eine große Überraschung bei der Nordischen Ski-WM in Planica. Der Routinier krönte sich vor den DSV-Adlern Karl Geiger und Andreas Wellinger zum Weltmeister auf der Normalschanze.
Doch bereits am darauffolgenden Tag erlebte Polens Skisprung-Euphorie einen mächtigen Dämpfer. Mit Platz acht im Team-Mixed blieb das Team hinter den Erwartungen zurück.
Auch Kamil Stoch, der im Einzel noch auf Platz sechs landete, war nach der Entscheidung am Sonntag enttäuscht. "Ich bin nur mit 40 Prozent gesprungen. Der erste Sprung war recht solide, der zweite war schlecht", analysierte der 35-Jährige seine Leistungen in einer Medienrunde.
Skispringen: Kamil Stoch "will nicht an den Wettbewerb denken"
Auf die Nachfrage, ob seine dürftigen Sprünge auf 97 und 92 Meter mit einer zu langen Feier des WM-Golds von Zyla zusammenhänge, antwortete der Routinier: "Ich bin inzwischen in dem Alter, wo ich es bevorzuge zu schlafen, so dass ich um elf Uhr im Bett war."
Dennoch kämpfte der dreifache Olympiasieger mit Problemen in der Nacht vor dem Mixed-Wettkampf. "Ich bin um vier Uhr mit Kopfschmerzen aufgewacht. Nicht wegen des Alkohols, sondern wegen meiner Nerven. Darum war meine Nacht sehr unruhig und meine Sprünge heute nicht gut", offenbarte Stoch, der gestand, dass er bereits vor dem Wettkampf am Samstag mit Stress zu kämpfen hatte.
Nun will er sich aber kleine Auszeit genehmigen. Erst am Mittwoch steht auf der Großschanze das erste Training an. Der Kampf um die WM-Medaillen in der zweiten Entscheidung der Männer steigt dann am Freitag.
Bis dahin wolle er "ein gutes Buch lesen und wirklich nicht an den Wettbewerb denken", betonte Stoch, der nun versuche "zur Ruhe zu kommen".

