Nach einer Biathlon-Saison voller Enttäuschungen zieht Émilien Jacquelin die Reißleine. Wie der Franzose in einem emotionalen Statement auf Instagram ankündigte, wird er in diesem Winter nicht mehr am Weltcup teilnehmen.
"Der Tank ist leer. Traurig, aber beruhigt, verkünde ich, dass ich meine Saison beende", teilte der 27-Jährige mit: "Die letzten Monate und Jahre waren sehr heftig. Ich habe mir nie wirklich Zeit genommen, um abzuschalten und auf mich zu hören." Bereits zuvor hatte Jacquelin mentale Probleme offenbart.
Bei der zurückliegenden Biathlon-WM in Oberhof konnte Jacquelin mit Bronze in der Mixed-Staffel sowie Gold in der Staffel zwar zwei Medaillen mitnehmen. In den Einzelwettbewerben wollte es für ihn aber überhaupt nicht laufen. Als 36. im Sprint, 37. im Einzel sowie 20. im Massenstart lief Jacquelin den eigenen Erwartungen weit hinterher.
"Wenn ich es mit dem letzten Jahr oder sogar dem Januar vergleiche, bin ich froh, überhaupt hier zu sein. Aber wenn das Rennen startet, fehlt mir die Energie dazu, so im Rennen zu sein, wie ich eigentlich weiß, dass ich es sein müsste", klagte Jacquelin bereits während der Biathlon-WM gegenüber französischen Medien.
Biathlon-Rücktritt nicht ausgeschlossen
Heute könne er das noch akzeptieren, "aber wie lange noch?", sagte der vierfache Weltmeister.
"Weil es einfach keinen Spaß macht, hinterherzurennen, wenn du weißt, dass du eigentlich Großes leisten kannst. Mein Ziel ist es, dass meine Karriere so nicht die ganze Zeit weitergeht. Sonst werde ich aufhören", wollte der Jacquelin sogar einen Rücktritt nicht ausschließen.
Doch zunächst plant der Franzose wohl nur eine Auszeit vom Biathlon.
Im Gesamtweltcup liegt Jacquelin als Zehnter derzeit weit hinter der Spitze zurück. Die abschließenden Weltcup-Rennen finden in dieser Saison in Nove Mesto, Östersund und Oslo statt.
