Suche Heute Live
Nordische Kombination
Artikel teilen

Nordische Kombination

Kombinierer-Trainer Weinbuch hört nach 27 Jahren auf

Hermann Weinbuch wurde 1996 Trainer für die Nordische Kombination
Hermann Weinbuch wurde 1996 Trainer für die Nordische Kombination
Foto: © IMAGO/Ulrich Wagner
22. Februar 2023, 11:34

Diesmal meint Hermann Weinbuch es ernst. Seit vier Jahrzehnten ist der "ewige Hermann" als Athlet und Trainer Gesicht, Hirn und Stimme der deutschen Kombinierer, immer wieder kokettierte er mit seinem Abschied. Doch so überzeugt wie vor der WM in Planica klang er noch nie.

"Das wird das letzte Mal", sagt Weinbuch, der nach unglaublichen 27 Jahren als Bundestrainer wohl tatsächlich aufhören wird.

Die Kombination sei "mein ganzes Leben" gewesen, sagte der 62-Jährige vor seinen letzten Titelkämpfen, seine Gefühlslage schwanke daher "ein bisschen hin und her". Bei diesem Satz stockte Weinbuch kurz, dann fing er sich wieder und blickte voller Tatendrang nach vorn: "Ich will mit den Jungs nochmal erfolgreich sein. Den Schritt will ich noch machen."

 

 

Frenzel, Rydzek und Co. danken Weinbuuch

Weinbuchs Erfolge sind schon jetzt enorm. Bei der WM 2019 knackte er die Marke von 50 internationalen Medaillen unter seiner Regie - Topstars wie Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Fabian Rießle sei Dank. Längst gehört der charismatische wie manchmal starrköpfige Meistermacher zur Riege der "ewigen" Bundestrainer, die Ikonen wie Sepp Herberger, Fecht-Gründervater Emil Beck oder Ruderprofessor Karl Adam bilden.

Seine Athleten liegen ihm schon jetzt zu Füßen. "Hermann hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. Wir müssen sehr dankbar sein, so einen Trainer gehabt zu haben" sagt Frenzel. Der Rekordweltmeister hat bereits versprochen, in Planica auch für Weinbuch auf Medaillenjagd zu gehen. Und danach? "Es wäre schön, wenn er der Kombination irgendwie erhalten bleiben kann. Sein Erfahrungsschatz hilft jedem weiter."

Auf eine Zukunft in der Kombination hofft auch Weinbuch. "Ich würde gerne weiter beim Skiverband arbeiten, das wäre mein Wunsch. Aber man muss sehen, ob für mich eine Position zu finden ist. Ich schwebe da ein bisschen im Ungewissen", sagte der ehemalige Weltmeister. Der Zeitpunkt für einen Wechsel scheint indes gut gewählt, da im Winter 2023/24 kein Großereignis ansteht. Sein Nachfolger würde also in Ruhe anfangen.

Wie der heißen könnte, ist derweil offen. Eric Frenzel jedenfalls nicht - vorerst. Der 34-Jährige will nach der Saison überlegen, ob er noch bis zur WM 2025 in Trondheim weitermacht. Für die Zeit nach seiner Karriere kann er sich aber eine Trainertätigkeit durchaus vorstellen. "Das ist eine Möglichkeit, die ich mit in die Entscheidung heranziehen werde", sagte der Sachse schon vor Saisonbeginn. Hermann Weinbuch dürfte genau hingehört haben.

Newsticker

Alle News anzeigen