Seit dem vergangenen Wochenende sind FC Bayern, Borussia Dortmund und Union Berlin an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga punktetechnisch gleichauf, nur die Tordifferenz hält die Münchner derzeit noch auf Platz eins. BVB-Ikone Jürgen Kohler glaubt immer mehr an eine Wachablösung.
Wer hätte das gedacht? In der Winterpause trennten Bayern München und Borussia Dortmund noch stolze neun Zähler, sechs Spieltage später lediglich das Torverhältnis.
Nach der jüngsten 2:3-Niederlage in Mönchengladbach droht dem Seriensieger mehr denn je der Verlust der Tabellenführung, schließlich wartet am kommenden Wochenende mit dem formstarken Überraschungsteam Union Berlin eine überaus anspruchsvolle Aufgabe auf die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann.
Geht es nach Jürgen Kohler, könnte die Dauerdominanz des FC Bayern in der Bundesliga demnächst enden. "Die Münchner sind zehnmal in Folge Deutscher Meister geworden, spielen in dieser Saison aber durchwachsen", erklärte der 57-Jährige im "ran"-Interview.
Der ehemalige Innenverteidiger sieht den Rekordmeister schon seit einer Weile auf dem absteigenden Ast. "Sie haben seit eineinhalb bis zwei Jahren doch ein paar Probleme, sie spielen nicht mehr so souverän", betonte Kohler, nach dessen Eindruck beim FCB "aktuell nicht alles rund läuft".
Kohler: BVB "ein ganz heißer Favorit auf die Meisterschaft"
Überrascht ist Kohler von den sportlichen Schwierigkeiten des FC Bayern freilich nicht.
"Die Mannschaft befindet sich im Umbruch. Die Topspieler werden alle nicht jünger", zählte der Weltmeister von 1990 die Problemzonen auf: "Dann ist die Situation rund um Manuel Neuer passiert. Ob dabei in der Kommunikation alles richtig gelaufen ist, das glaube ich nicht. Das kann man feststellen und das beschäftigt eine Mannschaft natürlich."
Nutznießer könne nun der BVB sein, mit dem Kohler selbst einst große Erfolge (u.a. den Champions-League-Titel 1997) gefeiert hatte. Dortmund "war und ist ein ganz heißer Favorit auf die Meisterschaft", hob der Ex-Profi hervor.

























