Beim Massenstart der Männer bei der Biathlon-WM in Oberhof kam es bereits in der zweiten Runde zu einem skurrilen Zwischenfall. Auf der Strecke gab es zwischen den zwei Medaillenkandidaten Martin Ponsiluoma und Sturla Holm Laegreid eine lautstarke Meinungsverschiedenheit.
Zunächst hatte der Norweger einen Blick über die Schulter auf seinen schwedischen Konkurrenten geworfen und machte dabei eine auffordernde Bewegung mit dem Arm. Ponsiluoma reagierte umgehend mit einer ähnlichen Geste und schrie einige Worte in Richtung Laegreids. Offensichtlich waren sich die beiden Stars uneinig darüber, wer kurz vor dem zweiten Schießen das Rennen anführen soll.
Nach der Entscheidung erklärte Laegreid die Auseinandersetzung mit dem späteren Silbermedaillengewinner gegenüber "TV 2". "Ich dachte, wir sollten uns gegenseitig etwas unterstützen, um vorne zu bleiben. Ich wollte Martin dann nach vorne schicken, aber er hob die Hände und sagte, dass er den Norwegern heute nicht helfen will", ärgerte sich der 26-Jährige und fügte im Gespräch mit dem "Expressen" hinzu: "Ich dachte, er wäre ein guter Mensch. Er hat sich heute aber von einer anderen Seite gezeigt."
Biathlon-Stars mit versöhnlichen Worten nach dem Rennen
Übel nehmen würde er seinem Gegner die Differenzen in der Loipe aber fortan nicht mehr. "Es ist etwas egoistisch. Aber seine Taktik war es, Kraft zu sparen und er wollte sich nicht unnötig anstrengen. Ich wollte versuchen, den Vorsprung aus dem ersten Schießen zu halten, aber es gibt verschiedene Taktiken", erklärte der enttäuschte Staffel-Olympiasieger von Peking, der sich am Ende mit Platz vier begnügen musste
Und auch Ponsiluoma reagierte mit versöhnlichen Worten auf den Zwischenfall. "Er [Laegreid] sagte mir, ich solle ziehen, aber ich sagte: 'Nein, du ziehst.' Er ist Norweger und es ist nicht meine Aufgabe, ihn zu ziehen. Aber mehr war es nicht," sagt der Schwede mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Er ist der amtierende Weltmeister und Norweger. Dann sollte er auch die Verantwortung übernehmen", erklärte Ponsiluoma gegenüber "NRK", warum er sich in der zweiten Runde gegen eine Übernahme der Führung entschloss.

