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"Für diese Teammedaille kämpft man das ganze Jahr"

Deutsche Frauen-Staffel feiert Silber bei Biathlon-WM

Herrmann-Wick und Co. holen Silber
Herrmann-Wick und Co. holen Silber
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Thomas Bachun
18. Februar 2023, 16:22

Die deutsche Frauen-Staffel holt die ersehnte Medaille bei der Heim-WM, die DSV-Männer enttäuschen dagegen in der Wind-Lotterie.

Als Denise Herrmann-Wick jubelnd über die Ziellinie fuhr, gab es bei Vanessa Voigt, Hanna Kebinger und Sophia Schneider kein Halten mehr. Unter dem ohrenbetäubenden Lärm von 23.500 Fans lag sich die deutsche Frauen-Staffel überglücklich und mit Tränen in den Augen in den Armen.

Mit Platz zwei holte sich das DSV-Quartett bei der Heim-WM in Oberhof die ersehnte Medaille. Nach sechs Nachladern fehlten im Rennen über 4x6 km 24,7 Sekunden zum Überraschungs-Weltmeister aus Italien (0+2) um Lisa Vittozzi und Dorothea Wierer - aber egal. Die Freude war riesig.

"One team - one dream", sagte Kebinger in der "ARD". "Ich bin überglücklich und eine stolze Mama. Für diese Teammedaille kämpft man das ganze Jahr, das war das große Ziel. Wir haben uns nicht verunsichern lassen", ergänzte Herrmann-Wick strahlend.

Sie hatte im letzten Schießen sogar noch Gold vor Augen, leistete sich im Gegensatz zu Vittozzi aber zwei Nachlader. Da habe sie noch einmal "etwas gebibbert", sagte die Olympiasiegerin, aber letztendlich konnte sie die letzte Runde "genießen". Bronze ging an Schweden (+55,7/2+11).

Man peile natürlich immer Gold an, sagte DSV-Trainer Kristian Mehringer, "aber mit dieser Leistung sind wir hochauf zufrieden. Diese Silbermedaille feiern wir genauso."

Für Herrmann-Wick war es in Oberhof nach Gold im Sprint und Silber in der Verfolgung bereits die dritte WM-Medaille, ihre neunte insgesamt. Am Sonntag könnte im Massenstart zum Abschluss der WM die nächste folgen.

Biathlon: Deutsche Männer-Staffel enttäuscht

Wenig Grund zum Feiern hatte dagegen die deutsche Männer-Staffel. Statt der erwarteten WM-Medaille hatten Johannes Kühn, Justus Strelow, Roman Rees und Benedikt Doll bei der Wind-Lotterie von Oberhof nur eine Niete gezogen. Fünf Strafrunden waren bei zum Teil kräftigen Böen und Nieselregen zu viel. Bei den Frauen waren die Bedingungen anschließend besser.

Vor allem bei Kühn war der Frust nach Rang fünf extrem groß. "Es hat so gewindet, ich habe versucht zu warten, aber es war unangenehm. Es tut mir wahnsinnig leid", sagte der 31-Jährige, nachdem er sich im Stehendanschlag gleich drei Strafrunden geleistet hatte.

Auch Doll als Schlussläufer musste noch zweimal in die Runde - doch da war es ohnehin schon zu spät. "Klar sind wir enttäuscht. Es war auch ein bisschen Pech dabei. Es waren sehr widrige Bedingungen", so Doll, "aber die Anderen haben sich darauf besser eingestellt."

Vor allem die Franzosen: Quentin Fillon Maillet und seine Kollegen (1+9) hielten in der ausverkauften Arena am Rennsteig sogar die klar favorisierten Norweger (+38,9 Sekunden/2+14) um Überflieger Johannes Thingnes Bö in Schach. "Wir sind enttäuscht" sagte Bö, der damit im sechsten Rennen in Oberhof sein sechstes Gold verpasste.

WM 2023 Oberhof (GER)

1ItalienItalien1:14:39.70h
2DeutschlandDeutschland+24.70s
3SchwedenSchweden+55.70s
4FrankreichFrankreich+1:31.60m
5ÖsterreichÖsterreich+2:08.00m

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