Von der Couch zur WM und ab ins große Rampenlicht: Die Norwegerin Juni Arnekleiv erlebte bei der Biathlon-Weltmeisterschaft 2023 in Oberhof einige aufregende Tage. Sportlich zählte sie zu den größten Überraschungen. Im Einzel erlebte die 23-Jährige jedoch ein Debakel. Ein Problem war das für den Shootingstar aber nicht.
Das WM-Einzel am Mittwoch war für Juni Arnekleiv eigentlich schon beendet, bevor es überhaupt so richtig begonnen hatte. Nachdem sich die Norwegerin in ihren ersten beiden Rennen in Oberhof am Schießstand von ihrer besten Seite zeigte und von 30 Schüssen 28 traf, halste sie sich im Einzel insgesamt acht Strafminuten auf - jeweils zwei in jedem Anschlag.
Das Resultat war der ernüchternde 79. Platz und ein Rückstand von über elf Minuten auf Siegerin Hanna Öberg. Wirklich enttäuscht war Arnekleiv nach dem Rennen aber nicht. Vielmehr war es ein Rückschlag, mit dem sie wohl gerechnet hatte.
"Über diesen Tag können und müssen wir einfach nur lachen", sagte die 23-Jährige nach dem Rennen gegenüber "Verdens Gang". Das Einzel am Mittwoch "war wahrscheinlich mein schlechtestes Rennen überhaupt", ergänzte die Norwegerin, die im Sprint und der Verfolgung noch sensationell die Plätze zwölf und 13 belegte.
"Nach zwei guten Rennen muss man einfach auch mal in den sauren Apfel beißen, nachdem man auf Wolke sieben gelebt hat", nahm die WM-Newcomerin ihr Einzel-Debakel auf die leichte Schulter.
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Nicht ganz so entspannt zeigte sich Ingrid Landmark Tandrevold nach ihrem Rennen. Die 26-Jährige hatte eine Medaille fest im Visier, doch nach vier Strafminuten in den ersten beiden Anschlägen waren ihre Träume früh geplatzt.
"Ich bin unglaublich wütend auf mich selbst. Ich mache Fehler, die ich nicht machen sollte", ärgerte sich Tandrevold, die zwischenzeitlich sogar an eine Aufgabe dachte. "Es gab ein paar Momente, in denen ich mich gefragt habe, ob es sich lohnt, weiterzumachen. Am Ende geht es bei einer WM nur um die Medaillen und nicht um Weltcup-Punkte oder so", sagte die Norwegerin.
Am Ende setzte sie ihr Rennen aber doch fort, um sich selbst zu zeigen, dass sie es besser kann. Und das tat sie mit zwei fehlerfreien Anschlägen auch. "Das hat gut getan", sagte Tandrevold zu ihrem Finish, das sie immerhin noch bis auf Platz elf nach vorne spülte.

