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Nordische Ski-WM in Planica wirft ihre Schatten voraus

Görlich über WM-Hoffnungen und den teaminternen Wettkampf

Luisa Görlich bereitet sich auf die WM in Planica vor
Luisa Görlich bereitet sich auf die WM in Planica vor
Foto: © IMAGO/Eibner/Memmler
16. Februar 2023, 08:19
sport.de
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Luisa Görlich zählt zu den besten Skispringerinnen Deutschlands. In ihrer Kolumne bei sport.de blickt die 24-Jährige auf den bevorstehenden Saison-Höhepunkt: Die Weltmeisterschaft in Planica. 

Hinter mir sitzt die Trainingsgruppe der Norweger, während die Österreicherinnen gerade von der großen Schanze springen. Die deutschen Mädchen werden in ca. einer Stunde mit dem Training beginnen. Auch in Zeiten jenseits der Weltcups kann in Oberstdorf Betrieb auf den Schanzen herrschen; zumeist kündigt sich auf diese Weise ein unmittelbar bevorstehendes Großereignis an, so wie diesmal auch: Die Uhr tickt für den Countdown der Weltmeisterschaften im slowenischen Planica und viele Nationen haben Oberstdorf als Ort für die Vorbereitung auf dieses Event ausgewählt.

Nur eine fehlt und das ist Katharina Althaus, die allein nach Raznov zum Damen-Weltcup angereist ist , um weitere Weltcuppunkte für die Gesamtwertung zu sammeln, die sie in dieser Saison durchaus noch für sich entscheiden kann.

Bei unserem Vorbereitungslehrgang in Oberstdorf ist alles durchgetaktet: tägliches Springen im Wechsel von Großschanze zu Normalschanze vormittags, nachmittags Krafteinheiten. Wir wohnen im fast leeren Hotel Sonnenbichl, nur die deutschen Kombiniererinnen werden noch dazustoßen, um sich ebenso der WM-Vorbereitung zu widmen.

Insbesondere die Normalschanze des Schattenbergareals kommt zur Vorbereitung in den Focus, da sie die Springerin zwingt, in den Basiselementen sauber zu springen, wenn eine anständige Weite herauskommen soll. Für mich heißt das insbesondere: Absprung konzentriert setzen, einen guten Übergang zum Flug finden, schnell und gleichmäßig das "V" in der Luft stellen, um dann möglichst einen Telemark zur Landung in den Schnee zu zaubern.

Die letzten Sprünge im Hinzenbacher Weltcup haben schon in die richtige Richtung gezeigt, obwohl ich jeweils in den zweiten Durchgängen nicht das bestätigen konnte, was in Training, Qualifikation und ersten Durchgängen verwirklicht wurde. Ich bin froh, jetzt noch die intensiven Trainingstage in Oberstdorf zu haben, um in Ruhe an mir zu arbeiten.

Ruhe wird dann auch das Motto für das kommende Wochenende sein - nach der Trainingswoche steht Regeneration auf dem Programm, Ausruhen, leichte Spaziergänge hoffentlich bei Sonne und strahlend blauem Himmel in der Oberstdorfer Ebene. Eine mentale Einstimmung, auf das, was vor einem liegt. Vor mir liegt vor allem die mannschaftsinterne Qualifikation.

Drei Frauen streiten sich um zwei Plätze in der Mannschaft, für die Einzelspringen genauso wie für den Teamwettbewerb. Nach dem wir in Planica angekommen sein werden, wird es letztlich ein Ausscheidungsspringen hierzu geben, um dann tags drauf unmittelbar in die Qualifikation für den ersten Wettkampf zu gehen. Trotz dieser Konkurrenzsituation ist die Stimmung im Team richtig gut. Man muss sich der Aufgabe stellen und dann das Ergebnis akzeptieren. Das Gute ist, dass wir keiner subjektiven Wertung ausgesetzt sind- Weite ist Weite.

Ich werde mein Bestes geben!

Herzliche Grüße

Luisa Görlich

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