Die Biathlon-WM in Oberhof begann für Emilien Jacquelin mit Bronze in der Mixed-Staffel noch vielversprechend. Dann folgte jedoch Rückschlag nach Rückschlag. Mittlerweile ist der Franzose so am Boden, dass er nun sogar von seinem Rücktritt sprach.
Eigentlich war Emilien Jacquelin guten Mutes zur Biathlon-WM nach Oberhof gereist. Pünktlich vor dem Saisonhöhepunkt zeigte seine Formkurve wieder nach oben. Ein starker Massenstart in Ruhpolding (5. Platz), ein guter Sprint (6.) sowie eine solide Verfolgung in Antholz (14.) ließen den Franzosen sogar auf die ein oder andere WM-Medaille hoffen.
Den Traum vom Edelmetall erfüllte sich der 27-Jährige direkt am ersten Wettkampftag in der Mixed-Staffel. Seitdem zeigt seine Formkurve jedoch rapide bergab. Im WM-Sprint wurde er bis auf Platz 36 durchgereicht, die anschließende Verfolgung ließ er aus, um Kräfte für das Einzel zu sparen. Doch hier setzte es mit Rang 37 den nächsten Tiefschlag.
Sein Problem: In den Tagen von Oberhof läuft es für ihn weder in der Loipe noch am Schießstand nach Plan. Im Einzel verbuchte er am Ende nur die 40. Laufzeit, dazu leistete er sich drei Schießfehler. Dies sei frustrierend, gab er nach dem Rennen im Gespräch mit französischen Medien zu Protokoll.
Mehr dazu: Biathlon-Star nach Material-Ärger genervt
"Wenn ich es mit dem letzten Jahr oder sogar dem Januar vergleiche, bin ich froh, überhaupt hier zu sein. Aber wenn das Rennen startet, fehlt mir die Energie dazu, so im Rennen zu sein, wie ich eigentlich weiß, dass ich es sein müsste", klagte Jacquelin.
Heute könne er das noch akzeptieren. "Aber wie lange noch?", fragte der 27-Jährige. "Weil es einfach keinen Spaß macht, hinterherzurennen, wenn du weißt, dass du eigentlich Großes leisten kannst. Mein Ziel ist es, dass meine Karriere so nicht die ganze Zeit weitergeht. Sonst werde ich aufhören", wollte der Franzose sogar einen Rücktritt nicht ausschließen.
Noch aber wolle er nicht aufgeben, beteuerte Jacquelin. "Mir fehlt Energie und das zeigt sich auf der Strecke und am Schießstand. Ich kann es aber nicht ändern. Ich habe diese Probleme und muss sie akzeptieren."
