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Schneiders Weg zur deutschen Biathlon-Hoffnung

Sophia Schneider überzeugt bei der Biathlon-WM
Sophia Schneider überzeugt bei der Biathlon-WM
Foto: © IMAGO/Steffen Proessdorf
14. Februar 2023, 12:56

Im vergangenen Winter hatte Sophia Schneider den Spaß am Biathlon schon verloren. Doch plötzlich ist die 25-Jährige die deutsche Hoffnung für die Zukunft.

Sophia Schneider plauderte in der strahlenden Oberhofer Sonne kurz mit Denise Herrmann-Wick, dann heimste sie im Training mal wieder ein kleines Lob von Trainer Sverre Olsbu Röiseland ein.

Das Lächeln weicht der 25-Jährigen in diesen Tagen am Rennsteig ohnehin nicht aus dem Gesicht. Noch im vergangenen Winter war das komplett anders, der Biathlonsport war mehr Last als Vergnügen.

Schneider entwickelt sich zur Biathlon-Hoffnung

Doch Schneider erfand sich neu - und entwickelte sich im Eiltempo von einer mittelmäßigen Athletin im zweitklassigen IBU Cup zur neuen deutschen Zukunftshoffnung.

Mit Rang sieben und fünf schnupperte sie bei der Heim-WM sensationell bereits an den Medaillen. "Wenn mir das vor einem Jahr einer erzählt hätte, hätte ich gesagt: Der spinnt!", sagte Schneider grinsend: "Ich hätte nicht geglaubt, dass ich in einem Jahr so einen Sprung machen kann."

Ende 2020 hatte die Bayerin bereits erste Weltcupluft schnuppern dürfen, kam dabei aber nicht einmal unter die besten 80. Es folgte der Abstieg in die "2. Liga" - sie hinterfragte alles. Der Wechsel in die Trainingsgruppe von Andreas Birnbacher wurde zum Wendepunkt. "Vorher war zu viel Ehrgeiz im Spiel, zu viel Krampf und Zwang. Es gehört auch die gewisse Lockerheit dazu, und die habe ich wiedergefunden", erzählte sie nun.

Übernimmt Schneider die Nachfolge von Herrmann-Wick?

Da Herrmann-Wick mit ihren 34 Jahren nicht mehr ewig das Team anführen wird, komme der Sprung von Schneider in die Weltklasse "zum idealen Zeitpunkt", so Sportdirektor Felix Bitterling: "Die, die irgendwann übernehmen sollen, pirschen sich so langsam ran." Die jungen Athletinnen wie die Bayerin verbreiten "definitiv" Hoffnung für die nächsten Jahre, betonte auch Sprint-Siegerin Herrmann-Wick.

Sie versuche sich von jeder Top-Biathletin "ganz viel rauszusuchen, das dann alles zusammenzusetzen und dann die perfekte Athletin zu erstellen", berichtete Schneider schmunzelnd vor dem Einzel am Mittwoch (14:30 Uhr/ARD und Eurosport).

Vielleicht kann sie mit dieser Herangehensweise irgendwann selbst die großen Fußstapfen von Herrmann-Wick füllen.

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