Die norwegische Spitzen-Biathletin Marte Olsbu Röiseland hat bei der Verfolgung der Weltmeisterschaften in Oberhof die Bronze-Medaille gewonnen - aus gutem Grund feierte sie den dritten Platz wie einen Sieg. Ihr Ehemann, Trainer von Silber-Medaillengewinnerin Denise Herrmann-Wick, zeigte sich im Anschluss emotional.
Für DSV-Trainer Sverre Olsbu Röiseland, der seit 2022 die deutsche Damen-Nationalmannschaft betreut, war der WM-Verfolger von Oberhof durchaus etwas Besonderes. Denise Herrmann-Wick schnappte sich nach Gold im Sprint nun auch eine Silbermedaille, zudem fuhr seine Ehefrau Marte Olsbu Röiseland zu Bronze.
Auch Herrmann-Wick war sich der Situation bewusst: "Als ich gehört habe, dass Marte hinter mir ist, habe ich nur gedacht: 'Was wird der Sverre wohl jetzt sagen?'", sagte die 24-Jährige nach dem Rennen im "ZDF" mit einem Lächeln über die spannende Schlussrunde.
Ihrem norwegischen Trainer dürfte letztlich ein großer Stein vom Herzen gefallen sein, nachdem auch seine Frau aufs Podest fahren konnte. Gerade mit Blick auf die gesundheitlichen Probleme, mit denen Marte Olsbu Röiseland im vergangenen Herbst zu kämpfen hatte, sagte er bei "NRK": "Dass ihr hier eine Medaille gelingt - das ist hart. Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
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Im Oktober und November, so schien es, sei die Norwegerin noch "ziemlich weit unten" gewesen. "Dass sie es geschafft hat, ihr Vertrauen zu bewahren, das ist fantastisch." Mit einem derartigen Erfolg habe er nicht gerechnet. "Das ist eine Leistung für sich", so Sverre Olsbu Röiseland.
Die 32 Jahre alte Olsbu Röiseland war hinter Herrmann-Wick und den beiden Schwedinnen Hanna Öberg und Linn Persson als Vierte in die Verfolgung gestartet. Zwar war sie nach einem Fehler im ersten Liegendschießen zwischenzeitlich auf Position sieben gerückt, trotz zwei weiterer Fehler im zweiten und dritten Anschlag hatte sie den Kontakt zur Spitze aber nicht abreißen lassen. Als die Norwegerin im vierten und letzten Schießen die Nerven behielt, war ihr Bronze nicht mehr zu nehmen.

