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Weidle versteht nach Rang acht die Welt nicht mehr

Kira Weidle wurde
Kira Weidle wurde
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber
12. Februar 2023, 10:35

Kira Weidle rätselt, warum sie Silber nicht wiederholen kann. Beim Überraschungssieg von Jasmine Flury in der WM-Abfahrt bleibt sie wie viele Favoritinnen ohne Medaille.

Am Tag nach dem großen Rätselraten ließ es Kira Weidle erst mal ruhig angehen, gemeinsam mit ihren zum Abfahrtsrennen angereisten Eltern. Diese mussten die Tochter aber ungeplant erst einmal aufmuntern. Dass Weidle am Donnerstag noch den Riesenslalom fahren wird, war so vorgesehen. Dass sie danach ohne Medaille abreisen wird, dagegen nicht. Silber in der WM-Abfahrt wie vor zwei Jahren war diesmal außer Reichweite. Es blieben Rang acht und die Frage: Wie konnte das passieren?

Nach ihrem Rennen verstand Weidle die Welt nicht mehr. Ein schneller Blick auf die Anzeigetafel - schon brach der Frust aus ihr heraus. "Maaaann", schrie sie dreimal durch den Zielraum, dann schlug sie die Hände vors Gesicht. "Ich dachte, das gibt's nicht", sagte sie und betonte, ihr sei "gefühlt" eine gute Fahrt gelungen. Das Gefühl trog.

Achselzuckend zog sich Weidle auf die diesmal wenig aufmunternde Feststellung zurück, dass die großen Medaillenrennen "eigene Gesetze" haben, wofür sie 2021 selbst den Beweis geliefert hatte. "Man sieht es am Ergebnis: Überraschungen durch und durch. Und schade, weil es einfach nicht das Ergebnis ist, was ich wollte", sagte sie. Nicht gut lief es auch für Emma Aicher: Sie stürzte, war aber schnell wieder auf den Beinen.

Das Rätsel schien für Weidle erst recht unlösbar, weil in Jasmine Flury aus der Schweiz und Nina Ortlieb aus Österreich zwei Außenseiterinnen zu Gold und Silber fuhren. Beide waren als Zweite und Fünfte früh ins Rennen gegangen, wer danach kam, verlor schon im oberen Teil der Piste Roc de Fer in Meribel zu viel Zeit. "Auffällig" sei das gewesen, sagte Weidle. Woran es lag, "weiß ich nicht".

Das Resultat war den erwähnten eigenen Gesetzen eines großen Rennens jedenfalls angemessen: Von den Favoritinnen auf die Medaille schaffte es nur Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Corinne Suter aus der Schweiz aufs Siegerpodest. Goldanwärterin Sofia Goggia aus Italien wurde nach einem "Einfädler" als Folge eines Beinahe-Sturzes sogar disqualifiziert.

Flury verfolgte all dies mit Tränen in den Augen. Kein Wunder: In der vergangenen Woche war die 29 Jahre alte Davoserin krank gewesen - nichts ging. Ihre Vita wies bisher nur einen Sieg im Weltcup vor sechs Jahren im Super-G aus. "Es fühlt sich so unwirklich an", sagte sie. Worte, die so auch Weidle hätte wählen können.

WM 2023 Courchevel (FRA)

1SchweizJasmine Flury1:28.03m
2ÖsterreichNina Ortlieb+0.04s
3SchweizCorinne Suter+0.12s
4ÖsterreichMirjam Puchner+0.37s
4ÖsterreichCornelia Hütter+0.37s

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