Angeführt von den Brüdern Johannes Thingnes und Tarjei Bø haben die norwegischen Biathlon-Herren erneut eindrucksvoll gezeigt, dass die Nordeuropäer bei der Vergabe aller WM-Medaillen in Oberhof ein Wörtchen mitreden werden. Den deutschen Damen gönnt man aber dennoch den bestmöglichen Erfolg.
Tarjei, der ältere der beiden Bø-Bruder, kam nach seinem zweiten Platz im WM-Sprint von Oberhof aus dem Strahlen nicht mehr heraus. Der 34-Jährige musste sich lediglich dem fünf Jahre jüngeren Johannes Thingnes Bø geschlagen geben.
Landsmann Sturla Holm Laegreid komplettierte das norwegische Podium, in Johannes Dale (Platz vier) und Vetle Sjastad Christiansen (Platz sechs) landeten zwei weitere Norweger weit vorne. "Wir haben viel Talent in unserem Team, wir arbeiten zusammen. Wir sind keine sechs Egoisten, sondern arbeiten stark zusammen", so Tarjei Bø kurz nach dem Rennen im "ZDF" auf deutsch.
Die Staffel, hob er hervor, sei letztlich aber das "wichtigste" Rennen für die Skandinavier. "Und jeder hilft dem anderen und gibt Informationen weiter. Zusammen mit unserem Wachs-Team und unseren Trainern sind wir eine sehr gute Mannschaft", lobte der Routinier.
Bø scherzt: "Die Deutschen können gerne die Damen-Rennen gewinnen"
Ein Faktor sei Bø zufolge auch die so herausfordernde Strecke in Oberhof gewesen, die am Samstag zusätzlich durch dichten Nebel erschwert wurde.
"Wir sind sehr zufrieden, dass es eine harte Strecke gibt", erklärte der Biathlet, dass man sich im Vorfeld gewissenhaft auf die Verhältnisse eingestellt habe. Zugleich lobte er das Abschneiden der deutschen Damen-Konkurrenz, schließlich hatte Denise Herrmann-Wick am Freitag ihrerseits den Sprint gewinnen können.
Bø gönnt dem Gastgeberland diesen WM-Triumph und sagte mit einem Lächeln: "Denise hat gestern auch ein tolles Rennen gezeigt. Die Deutschen können gerne die Damen-Rennen gewinnen, die Norweger die Männer-Rennen. Dann ist doch alles ok." Auf dieser Strecke sei "alles möglich".
Ähnlich sah es sein Bruder und Biathlon-Dominator Johannes Thingnes Bø, der seinen 14. WM-Sieg im Nachgang einordnete: "Es hätten viele gewinnen können bei dem Wetter. Das ist das Schöne an Oberhof. Einige meiner Treffer waren knapp, die hätten auch daneben gehen können. Einen Sieger kann man hier nicht vorhersagen, das ist toll."
