Anamarija Lampic hat sich in ihrer ersten Saison im Biathlon zu einem echten Shootingstar entwickelt. Aktuell geht die Slowenin bei der Weltmeisterschaft in Oberhof an den Start. Zudem hätte die 27-Jährige in diesem Winter noch an der Langlauf-WM teilnehmen können, entschied sich letztlich aber dagegen. Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen wundert sich über den Entschluss.
"Sie hat den Biathlon im Sturm erobert und das ziemlich schnell gelernt. Aber wenn man Nein zur WM-Teilnahme auf heimischem Boden sagt, bedeutet das weit mehr. Sie konnte beides kombinieren. Dann gibt es etwas, das mir schrecklich falsch erscheint", rätselte der 49-Jährige im Gespräch mit der norwegischen Zeitung "Dagbladet".
Lampic war vor der laufenden Saison vom Ski Langlauf zum Biathlon gewechselt. Die Athletin hatte die zusätzliche Option, auch bei der Nordischen Ski-WM 2023 in Planica (21. Februar bis 5. März) mitzumischen. Doch die Rückkehr kommt nicht zustande, da sich Lampic auf Biathlon konzentrieren will.
"Sie hätte leicht in diesem Team auflaufen und vielleicht sogar eine Medaille gewinnen können", wunderte sich Björndalen darüber, dass Lampic bei der Langlauf-WM in ihrer slowenischen Heimat nicht an den Start gehen wird.
Lampic legt vollen Fokus auf Biathlon
Die Biathlon-Newcomerin hatte sich nach eigener Aussage aber schon lange entschieden. "Ich wusste schon vor der Saison, dass ich nicht zu Hause zur WM fahren werde. Ich habe überhaupt nicht für klassische Sprints trainiert", sagte sie bei "Dagbladet".
Nach den Olympischen Winterspielen im vergangenen Jahr habe sich bei ihr "alles um Biathlon gedreht", so Lampic. "Das wollte ich unbedingt ausprobieren. Ich hätte es bereut, wenn ich den Sport nicht gewechselt hätte", meinte sie.
Bei der Biathlon-WM in Oberhof werden Lampic, die am Schießstand noch deutliches Steigerungspotenzial besitzt, Außenseiterchancen auf einen Medaillengewinn eingeräumt.