Verliert die Biathlon-Szene in den nächsten Monaten zwei ihrer größten Stars? Nachdem Tiril Eckhoff eine Fortsetzung ihrer Karriere zuletzt offen ließ, deutete nun auch Teamkollegin Marte Olsbu Røiseland an, dass schon bald Schluss sein könnte.
Dass Marte Olsbu Røiseland in diesen Tagen bei der Biathlon-WM in Oberhof am Start ist, war vor rund einem Jahr noch nicht abzusehen. Der Plan der Norwegerin war eigentlich, ihre Karriere nach den Olympischen Spielen in Peking zu beenden, wie sie im Gespräch mit der Nachrichtenagentur "NTB" verriet.
"Ich hatte mir Olympia als Ziellinie vorgestellt. Und als die Dinge auch noch so gut gelaufen sind, hätte es genau meinen Vorstellungen entsprochen, die Skier ins Regal zu stellen", sagte die 32-Jährige, die in Peking drei Gold- und zwei Bronzemedaillen gewann. Doch dann seien "andere Dinge" passiert, die sie zum Weitermachen bewegten, ergänzte die Norwegerin, die auf besagte Dinge nicht weiter einging.
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Nun steht sie laut eigener Aussage erneut vor der Frage, ob sie ihre Karriere nach der Saison 2022/23 fortsetzen werde. "Ich schaue von Jahr zu Jahr. Im Moment bin ich bei der WM und genieße es. Danach werde ich meine Entscheidung treffen", schloss Røiseland einen Rücktritt nicht aus.
Eile bei der Entscheidung verspürt die frisch gekürte Mixed-Staffel-Weltmeisterin jedoch nicht. "Ich muss mir ein paar Gedanken machen. Eine meiner Stärken ist es, in der Gegenwart zu leben, im Hier und Jetzt. Aktuell versuche ich mich auf die WM zu konzentrieren. Was danach im Leben passiert, kann man hinterher entscheiden", sagte die 32-Jährige.
Dass sie es überhaupt bis nach Oberhof geschafft hat, wertet Røiseland rückblickend als Erfolg. Zu Beginn der Saison hatte die Norwegerin mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Erst nach und nach kämpfte sie sich wieder zurück. Ihr erstes Rennen bestritt sie erst nach dem Jahreswechsel.
"Es war natürlich nicht das Jahr, das ich mir vorgestellt hatte. Es war ziemlich hart und ich war unsicher, wo es enden würde. Ich habe es aber bis zur WM geschafft und schon Gold gewonnen. Meine Erwartungen habe ich damit schon übertroffen", sagte die Norwegerin, die schon im Sprint am Freitag nach der nächsten Medaille greifen will - ihrer dann sage und schreibe 16. bei einer Biathlon-Weltmeisterschaft.

