Der erste Wettkampf der Biathlon-WM in Oberhof wurde für Weltcup-Dominator Johannes Thingnes Bö direkt zur Triumphfahrt. Nach der Gold-Medaille in der Mixed-Staffel fand der Norweger dennoch Anlass für Kritik.
"Das war schlechtes Schießen. Der Plan war eigentlich, dass ich die erste Runde nicht so schnell angehe, dass ich schlecht schieße", ärgerte sich der 29-Jährige nach dem Wettkampf gegenüber der norwegischen Zeitung "VG".
Der Ausnahmeathlet hatte in der Mixed-Staffel als Schlussläufer in Führung liegend übernommen. Mit drei Nachladern machte es Bö beim Liegendschießen allerdings noch einmal unnötig spannend.
Zwar traf er im zweiten Anlauf und kam um die Strafrunde herum, doch der italienische Läufer Tommaso Giacomel war zwischenzeitlich auf einmal vorne.
Er habe in Anbetracht der Biathlon-Weltmeisterschaft durchaus "Nervosität" verspürt, begründete Bö seine Fehler.
Erst mit einer famosen Schlussrunde nach dem Stehendanschlag konnte der Führende im Gesamtweltcup die Gold-Medaille schließlich nach Hause laufen.
Biathlon-WM: Norwegen bedankt sich bei Sturla Holm Laegreid
Mehr noch als die läuferische Klasse von Bö war in Oberhof aber die Coolness von Sturla Holm Laegreid der Schlüssel zum norwegischen WM-Titel.
Der 25-Jährige hatte zuvor nämlich mit einem makellosen Rennen einen 50-sekündigen Rückstand auf die Konkurrenz zugelaufen, den Startläuferin Ingrid Landmark Tandrevold der Staffel mit ihrer Strafrunde eingebracht hatte.
"Sturla war heute on fire", schwärmte Tandrevold über die Leistung des Biathlon-Kollegen.
"Ich stand nur da und habe mich elend gefühlt. Aber Sturla war total positiv und meinte nur: 'Ingrid, das war die perfekte Ausgangslage, denn so konnten wir heute attackieren.' Da habe ich gemerkt, dass mit der Einstellung heute alles ging", berichtete Tandrevold über den Austausch im Ziel.
"Es ist unfassbar, dass er diesen Blick auf die Situation hat. Er legt einfach los und trifft zehnmal. Ein absolut unfassbares Rennen von Sturla", befand auch Johannes Thingnes Bö.
