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2007 wird das DHB-Team zum dritten Mal Weltmeister

Als Deutschland sein Handball-Wintermärchen schrieb

Bundestrainer Heiner Brand (l.) führte die deutsche Handball-Nationalmannschaft 2007 zum Weltmeistertitel
Bundestrainer Heiner Brand (l.) führte die deutsche Handball-Nationalmannschaft 2007 zum Weltmeistertitel
Foto: © Laci Perenyi
04. Februar 2023, 08:17
sport.de
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Der Februar 2007 ging als goldener Monat in die deutsche Handball-Geschichte ein: Am 4. Februar schreibt die Nationalmannschaft damals eine schwarz-rot-goldene Erfolgsstory. Bei der WM im eigenen Land wird sie nach einem packenden 29:24-Sieg im Endspiel gegen Polen zum dritten Mal Weltmeister. Es war die Krönung eines Turniers mit einem ganz besonderen Verlauf. 

Viele deutsche Handball-Stars fanden sich zur Zeit der Heim-Weltmeisterschaft auf dem Höhepunkt ihres Schaffens wieder. Leistungsträger wie Henning Fritz (mit damals 32 Jahren beim THW Kiel), Oliver Roggisch (28 Jahre, SC Magdeburg), Pascal Hens (26 Jahre, HSV Hamburg), Torsten Jansen (30 Jahre, HSV Hamburg) oder Florian Kehrmann (29 Jahre, TBV Lemgo) prägten unter Bundestrainer Heiner Brand eine ganze Spielergeneration.

Die Handball-Bundesliga hatte sich schon in den Jahren zuvor den Status als beste Liga der Welt erarbeitet. Die deutsche Nationalmannschaft wiederum ließ ihr riesiges Potenzial mit WM-Silber 2003 und Olympia-Silber 2004 zwar mehrfach erkennen. Zum ganz großen Titel hatte es bis dato allerdings in der Ära Heiner Brand noch nicht gereicht. 

Deutschland kassiert ersten Dämpfer gegen Polen

Beim WM-Turnier im eigenen Land schaffte es die DHB-Auswahl dann von Beginn an, für eine Welle der Begeisterung in Deutschland zu sorgen. Schon die ersten Gruppenspiele, die in Berlin und Halle/Westfalen ausgetragen wurden, lockten ein Millionenpublikum vor die TV-Bildschirme. 

Nachdem die ersten Hürden gegen die Außenseiter aus Brasilien (27:22) und Argentinien (32:20) noch souverän gemeistert wurden, setzte es bei der 25:27-Niederlage im Duell mit Polen den ersten herben Dämpfer.

"Noch ist nichts verloren. Aber wir werden über die Fehler reden müssen", schrillten auch bei Bundestrainer Brand nach der ersten und einzigen Turnier-Niederlage alle Alarmglocken. 

Mit einer besonderen Mischung aus Alt und Jung, einem variablen Offensivspiel, einer knallharten 6:0-Abwehrreihe und dem Heimvorteil auf ihrer Seite spielten sich die DHB-Männer in den Tagen danach in einen echten Rausch. Alle vier Spiele in der Hauptrunde wurden gewonnen, unter anderem setzte es einen umjubelten 29:26-Sieg gegen Turnierfavorit Frankreich. 

Zu einem der Publikumslieblinge avancierte dabei unter anderem auch Kreisläufer Christian Schwarzer. Der damals 37-jährige Altmeister hatte seine Karriere im Deutschland-Trikot eigentlich längst beendet, stand bei den ersten WM-Auftritten des DHB-Teams noch als TV-Experte am Spielfeldrand.

Christian Schwarzer (l.) wurde mitten im WM-Turnier von Heiner Brand nachnominiert
Christian Schwarzer (l.) wurde mitten im WM-Turnier von Heiner Brand nachnominiert

Aufgrund von anhaltenden Verletzungssorgen auf der Kreisläufer-Position wurde "Blacky" Schwarzer kurzerhand in den deutschen Kader berufen und zeigte sich fortan als großer Stabilisator im Abwehrzentrum neben Oliver Roggisch. 

In der K.o.-Phase angekommen, lieferten die DHB-Stars in der Arena in Köln vor jeweils 19.000 Zuschauern drei Handball-Partys der Extraklasse ab. Dem umjubelten 27:25-Viertelfinalsieg gegen Spanien folgte zwei Tage später der größte Thriller des gesamten Turniers.

Im zweiten Aufeinandertreffen mit dem amtierenden Europameister Frankreich behielt Deutschland nach insgesamt zwei Verlängerungen mit 32:31 die Oberhand. Ein denkwürdiges Handball-Drama, in dem neben Torhüter Henning Fritz die Youngster Michael Kraus und Lars Kaufmann zu den überraschenden Matchwinnern avancierten. 

Heiner Brand wird zur Ikone des deutschen Handballs

Drei Tage nach der Handball-Schlacht gegen die Franzosen war die deutsche Auswahl bereit für die Revanche gegen Polen. Das damalige Weltklasse-Team um die Bundesliga-Stars Marcin Lijewski, Mariusz Jurasik und Karol Bielecki galt aufgrund des Vorrunden-Siegs gegen Deutschland durchaus als titelreif. 

Im Endspiel von Köln spielte sich die deutsche Mannschaft dann aber schnell in einen wahren Gold-Rausch. Beim 21:14 schien im zweiten Durchgang bereits alles klar zu sein, ehe sich Torwart Henning Fritz an der Wade verletzte. 

Polen nutzte das für eine letzte Initialzündung und kam tatsächlich noch einmal bis auf 21:22 heran. Fritz-Ersatz Johannes Bitter mit mehreren Paraden sowie Rückraumhüne Pascal Hens mit einem Doppelschlag zum 24:21 beseitigen dann die letzten Zweifel in der ausverkauften Köln-Arena. 

Letztlich siegte Deutschland mit 29:24 und setzte sich zum dritten Mal nach 1938 und 1978 die WM-Krone auf. "Das ist ein Traum, einfach unglaublich. Wir haben das Ding", jubelte Kapitän und Leitwolf Markus Baur.

Weltmeister als Spieler und Trainer: Heiner Brand stieg 2007 zu absoluten Handball-Ikone auf
Weltmeister als Spieler und Trainer: Heiner Brand stieg 2007 zu absoluten Handball-Ikone auf

Bundestrainer Heiner Brand erklärte völlig aufgelöst: "Ich habe mich immer gegen den Begriff Wintermärchen gewehrt. Aber was in den vergangenen Spielen passiert ist, ist absolut außergewöhnlich. Das ist für unseren Sport eine tolle Geschichte." Brand selbst stieg mit dem WM-Titel als Coach zur absoluten Handball-Ikone hierzulande auf, nachdem er 29 Jahre zuvor schon als Spieler Weltmeister geworden war.

Die Bilder der tanzenden und feiernden DHB-Stars mit angeklebtem Heiner-Brand-Walrossbart sind bis heute unvergessen. 

Mats-Yannick Roth

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