Bei den am 6. Februar in Courchevel und Méribel startenden Alpinen Skiweltmeisterschaften zählt Michelle Gisin zu den Schweizer Hoffnungsträgerinnen. Ausgeruht nach Frankreich reisen, kann die 29-Jährige allerdings nicht.
Im Weltcup-Winter 2022/2023 hat Michelle Gisin Außergewöhnliches vollbracht: Die Eidgenossin ist die einzige Fahrerin, die bislang jedes Rennen bestritten hat.
Entsprechend viel Kraft hat sie vor der Alpinen Ski-WM bereits gelassen. "Es war eine anstrengende Zeit", gestand Gisin im Interview mit der Boulevardzeitung "Blick".
Dass ihre Ergebnisse dabei nicht immer den Erwartungen entsprachen, weiß die Athletin selbst. "Es stimmt, dass wir Abstimmungsprobleme hatten", erklärte die zweimalige Goldmedaillengewinnerin bei Olympischen Winterspielen.
Gegen überharte Kritik wehrte sich Gisin jedoch: "Es nervt mich, dass jedes Rennen, das ich schlecht fuhr, gefühlt aufs Material zurückgeführt wurde."
Nach und nach haben die durchwachsenen Resultate bei der Schweizerin Spuren hinterlassen. "Ich habe auch selbst Fehler gemacht. Oft waren die Rennen ein 'Gemurkse' – irgendwann verlor ich das Selbstvertrauen, dann holte ich es mir schrittweise zurück. Und schon folgte der nächste Dämpfer", fasste sie die frustrierenden Erlebnisse zusammen.
Alpin-Ass Gisin erlebte "Phasen, die wirklich hart waren"
Generell sei ihr Winter bislang "zäh" gewesen, so Gisin: "Es gab Phasen, die wirklich hart waren." Vor allem mit der engen Termin-Taktung war die 29-Jährige zuletzt nicht glücklich.
"Der Weltcupkalender ist ziemlich verrückt. 28 Rennen vor der WM – ich weiß wirklich nicht, ob das nicht zu viel ist für die TV-Zuschauer daheim. Dass wir bislang 9 Slaloms und 8 Riesenslaloms, aber nur 11 Speed-Rennen hatten, finde ich alles andere als glücklich", stellte Gisin klar.
Für schwächere Ergebnisse sei sie allerdings "selbst verantwortlich" gewesen.
