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Görlich: Vorfreude auf legendäre Fans und einen irren Flug

Luisa Görlich fiebert dem Skisprung-Weltcup in Willingen entgegen
Luisa Görlich fiebert dem Skisprung-Weltcup in Willingen entgegen
Foto: © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Thomas Hess
01. Februar 2023, 10:43
sport.de
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Luisa Görlich zählt zu den besten Skispringerinnen Deutschlands. In ihrer Kolumne bei sport.de blickt die 24-Jährige auf den kommenden Wettkampf in Willingen und berichtet von der speziellen Vorbereitung und der Arbeit an ihrem "Dauerproblem".

Der Blick geht raus ins Tal, das sich gegen Sonthofen öffnet und mehr "Grün" als "Weiß" zeigt – leider der Dauerzustand in unserem gegenwärtigem Springerinnenwinter.

Es ist früh und wir sind mit den Temperaturen leicht unter "Null". Ich sitze auf dem Balken der Oberstdorfer Großschanze und warte darauf, abgewunken zu werden. Seit der Rückkehr vom Weltcupwochenende in Hinterzarten haben wir Tage mit Schanzentraining eingelegt, was eher ungewöhnlich für uns ist. Doch steht der Weltcup in Willingen vor der Tür, ein außergewöhnliches Event mit einer außergewöhnlichen Schanze bedarf auch außergewöhnlicher Maßnahmen.

Nachdem wir in der Vergangenheit auf unseren Weltcupstationen eher Normalschanzen gesprungen sind, steht in Willingen nicht nur eine Großschanze auf der Agenda, sondern eher gesagt eine "große" Großschanze, die den Springerinnen viel abverlangt. Vor einem Jahr an gleicher Stelle konnte eine von uns Springerinnen sogar 151 Meter springen – ein irres Fluggefühl!

Damit wir uns nach unserer Normalschanzenroutine wieder an die Großschanze herantasten können, haben wir die Sondertrainingseinheit auf der Großschanze in Oberstdorf anberaumt. Insbesondere die Elemente während der Flugphase stehen auf dem Prüfstand sowie mein "kleines" Dauerproblem mit einer lupenreinen Telemarklandung.

Vorfreude auf das "legendäre" Willinger Publikum

Der Telemark gelingt mir dann nicht gut, wenn in der Flugphase bzw. kurz vor der Landung mein Oberkörper zu weit vorne ist; dann kann der gewünschte Schluss nicht immer so gezeigt werden, dass die Wertungsrichter überzeugt sind. Dann lasse ich Federn sprich Wertungspunkte, die oftmals gute Weiten relativieren. An der Oberkörperstabilität und einer besseren Aufrichtung arbeite ich nun also Tag für Tag mit 3-6 Sprüngen.

Aber alles geht grundsätzlich in die richtige Richtung und ich freue mich auf die Willinger Schanze sehr sowie natürlich auf das "legendäre" Willinger Publikum, das sich überwiegend aus Skisprung-begeisterten Hessen und Westfalen rekrutiert. Der ganze Ort ist eine Party- ein ganzes Wochenende lang!

Am Donnerstag werden wir morgens ins Sauerland aufbrechen, um nach der Ankunft im Kurhotel "Sauerland" am Abend noch eine kleine Krafteinheit zu absolvieren. Ein kleiner Spaziergang durch den Ort zur Nacht, um dann fit in die darauffolgenden drei Tage zu gehen.

Nach dem intensiven Sprungtraining am Heimatsstandort, spekuliere ich mit besseren Platzierungen als in Hinterzarten. Ich nehme die Top 15 ins Visier, die drin sind, wenn unter anderem der Telemark gut sitzt. Ich bin guter Dinge und kann es kaum erwarten, auf die Schanze zu kommen. Ich bin wirklich gespannt, welche Weiten "geflogen" werden können.

Ich hoffe auf eine gute Stimmung und einen schönen Wettkampf!

Herzliche Grüße

Luisa Görlich

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