Die Männer-Staffel in Antholz wurde wieder einmal zu einer "One-Team-Show" der Norweger. Die Biathlon-Stars der Skandinavier dominierten den Wettbewerb und feierten den vierten Sieg im vierten Rennen in der laufenden Weltcup-Saison. Nach dem Zieleinlauf leisteten sie sich einen Scherz auf Kosten der Konkurrenz.
Zwischenzeitlich sah es zwar so aus, als könnten die Franzosen die Staffel in Antholz tatsächlich spannend gestalten. Doch spätestens als Johannes Thingnes Bø als dritter Läufer in die Loipe ging, war klar, dass es nur einen Sieger geben kann. Und so kam es dann auch. Am Ende gewann Norwegen das Rennen mit einer Minute Vorsprung auf Frankreich.
Nach dem Rennen, so berichtete Sturla Holm Lægreid gegenüber "NRK", seien die Franzosen auf die Norweger zugekommen und hätten gemeint, sie wären "einen Schritt näher dran" gewesen und kämen "immer näher". Für diese Aussage hatte Lægreid aber nur ein Lächeln übrig. Der trockene Konter des Norwegers: "Wenn sie uns in jeder Staffel 15 Sekunden abnehmen, sehen wir sie vielleicht in ein paar Jahren."
Teamkollege Christiansen gab immerhin zu, dass die Franzosen am Sonntag in Antholz wirklich nah dran waren, das Rennen spannend zu gestalten. Doch das bereitete ihm keine Sorgen, im Gegenteil. "Das war wunderbar. Frankreich hatte so wenig Rückstand, dass wir verlieren konnten. Das ist toll, denn so war es mehr auf des Messers Schneide", freute er sich über die Spannung, die in vielen Staffeln bislang gänzlich ausblieb.
Der norwegische Biathlon-Experte Andreas Stabrun Smith ist überzeugt davon, dass die Fans in Oberhof das gleiche Bild sehen werden. "Sie wirken komplett unschlagbar. Sie werden die größten Favoriten sein, die es jemals bei einer WM gab", sagte er über die Gold-Chancen der norwegischen Staffel.
Norwegens Biathlon-Stars wollen Johannes Thingnes Bø stoppen
Aus dieser herausragenden Mannschaft sticht Johannes Thingnes Bø immer noch ein Stück weit heraus. Das wissen auch seine Teamkollegen, die sich schon jetzt Gedanken darüber machen, wie sie den Dominator in den Einzel-Rennen der Weltmeisterschaft am besten knacken können.
"Ich hoffe einfach, dass ihm sein Sohn Gustav einige schlaflose Nächte beschert und das zu einer schlechteren Form führt", scherzte Lægreid. Tarjei Bø konnte dieser Idee durchaus etwas abgewinnen und schmiedete einen nicht ganz ernst gemeinten Plan.
"Wenn wir Gustav viel Zucker geben, damit er die ganze Zeit aufgedreht ist ... das könnte unsere einzige Chance sein", witzelte der Onkel des jungen Gustav Bø. "Ich werde ihm viele Softdrinks und Süßigkeiten schicken", kündigte er an.
