Bei der nächsten Biathlon-Show von Johannes Thingnes Bö hat Roman Rees seinen zweiten Podestplatz des WM-Winters nur knapp verfehlt.
Der 29-jährige Freiburger wurde im italienischen Antholz nach einer Strafrunde Vierter und verschaffte sich eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag (15:00 Uhr/ZDF und Eurosport). Im Ziel fehlten Rees nach zehn Kilometern 19,4 Sekunden auf den dritten Platz. Diesen Rang hatte er beim Saison-Auftakt in Kontiolahti belegt.
"Das war ein richtig gutes Rennen. Ich trauere ein bisschen dem Liegend-Fehler nach", sagte Rees, der gleich beim ersten Gang an den Schießstand patzte. Ohne seine Strafrunde hätte es wegen seiner starken Laufform ziemlich sicher für das Podium gereicht. "Mir geht's ziemlich gut nach der harten letzten Runde. Ich hatte ein recht gutes Gefühl auf der Strecke", sagte Rees. Er will nun in der Verfolgung, dem letzten Einzelwettbewerb vor der Weltmeisterschaft in Oberhof (8. bis 19. Februar), "richtig angreifen".
Bö im Sprint in diesem Winter ungeschlagen
Der Norweger Johannes Thingnes Bö feierte bei traumhaftem Winterwetter nicht nur seinen fünften Einzelsieg nacheinander, der 29-Jährige bleibt im Sprint in diesem Winter auch nach dem sechsten Wettbewerb ungeschlagen. Der fünfmalige Olympiasieger war trotz einer Strafrunde nicht zu schlagen und setzte sich vor dem Schweden Martin Ponsiluoma (1 Fehler) und seinem norwegischen Landsmann Sturla Holm Laegreid (0) durch. Rees hatte 56,7 Sekunden Rückstand auf Bö.
"Im Moment ist Männer-Biathlon nicht mehr so attraktiv, da ist es bei den Damen schon deutlich spannender", sagte der Deutsche David Zobel zur Dominanz der Norwegers: "Man kann ihm jetzt natürlich nicht sagen: 'Kollege, mach mal langsamer.' Es ist aber natürlich für unseren Sport nicht optimal."
Doll im Kampf ums Podest chancenlos
Zweitbester Deutscher wurde der fehlerfreie Justus Strelow als Neunter, Ex-Weltmeister Benedikt Doll (3) schaffte dank einer starken Laufleistung noch Rang zwölf. Der Schwarzwälder Doll, der vor einem Jahr in Südtirol den Massenstart kurz vor der Olympischen Winterspielen in Peking gewonnen hatte, war dieses Mal im Kampf um die Podestplätze chancenlos. Ein Fehler im Liegend- und sogar zwei im Stehendschießen waren zu viel für die größte deutsche WM-Medaillenhoffnung im deutschen Männerteam. "Stehend habe ich mich schon beim Anschießen nicht so gut gefühlt, und das Gefühl habe ich im Wettkampf nicht so los bekommen", sagte Doll.
Gar nicht erst antreten konnte der gesundheitlich leicht angeschlagene Lucas Fratzscher. Der zuletzt im zweitklassigen IBU-Cup stark agierende Fratzscher war eigentlich für die WM-Generalprobe nominiert worden, um vielleicht noch die WM-Norm zu knacken. Für den Thüringer kehrte Philipp Nawrath zurück ins Team und wurde mit drei Strafrunden 39. David Zobel (2) belegte Platz 33, Johannes Kühn (4) musste sich mit Rang 54 begnügen.
Am Donnerstag war Denise Herrmann-Wick zum Auftakt auf den Olympia-Strecken von 2026 als Sechste beste Deutsche im Sprint, Janina Hettich-Walz hat als Siebte ebenfalls gute Aussichten auf ein gutes Resultat in der Verfolgung am Samstag. Zum Abschluss der Wettbewerbe stehen am Sonntag die letzten beiden Staffelrennen vor der WM in Thüringen an.