Die Norwegerin Ida Lien wurde am Donnerstag beim Biathlon-Sprint in Antholz kurzfristig durch einen Sturz ausgebremst. Zwar blieb die Athletin glücklicherweise unverletzt. Tiefe Spuren hat das bittere Missgeschick bei ihr aber dennoch hinterlassen.
"Ich weiß nicht, wie ich alleine gestürzt bin", berichtete Lien gegenüber "NRK". "Ich fand mich im Schnee wieder. Ich verstand nicht, was los war. Der Schnee war so tief. Es war ein Schock."
Die Skandinavierin rappelte sich schnell wieder auf, der Schießstand war nicht allzu weit entfernt. Ihr Gewehr musste nach dem Sturz allerdings erst einmal vom Schnee befreit werden, was die 25-Jährige wertvolle Sekunden kostete.
"Ich habe erwartet, dass überall Schnee auf der Waffe liegt, also war ich bereits zu blasen und zu putzen", erklärte Lien, die gleichzeitig einräumte, in der Situation angespannt gewesen zu sein.
Trotz des zusätzlichen Stresses bewies sie am Schießstand eine hohe Treffergenauigkeit. Lediglich ein Schuss verfehlte sein Ziel. Am Ende reichte es für Lien nur zum 80. Platz - eine Enttäuschung für die Staffel-Weltmeisterin von 2021.
Biathlon-Star erwägt vorzeitige Weltcup-Abreise
"Nein, es war kein gutes Rennen", räumte Lien unverblümt ein. Gemeinsam mit ihren Trainern will sie nun besprechen, ob der weitere Verbleib in Antholz Sinn ergibt.
Am Samstag steht ab 13:00 Uhr die Verfolgung auf dem Programm. Einen Tag später folgt das Staffel-Rennen der Frauen.
Insbesondere der Sonntag dürfte für Lien einen guten Grund zum Bleiben bedeuten. Mit Norwegens Staffel feierte sie bereits drei Weltcuperfolge.
Dazu kam der WM-Triumph im Februar 2021 im slowenischen Pokljuka, als sie gemeinsam mit Ingrid Landmark Tandrevold, Tiril Eckhoff sowie Marte Olsbu Røiseland ganz oben auf dem Treppchen landete.
In Antholz muss es für Lien also eigentlich heißen: Schnee abputzen und weitermachen.
