Borussia Mönchengladbachs Schweizer Ex-Keeper Jörg Stiel kann sich einen schnellen Abschied seines Landsmannes Yann Sommer vom FC Bayern vorstellen - allerdings nur unter gewissen Bedingungen.
"Man muss abwarten, wie sich das entwickelt. Im Fußball wissen wir eines; was heute richtig ist, ist morgen falsch und übermorgen wieder richtig. Ich würde zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht darüber spekulieren, was nach dieser Saison passieren wird", sagte Stiel im Interview mit "Sport1".
Mit guten Leistungen könne Sommer auch für den derzeit verletzten Manuel Neuer "eine Herausforderung" werden, ergänzte der 54-Jährige, der den neuen Keeper des FC Bayern gut kennt.
Sollte Neuer zur neuen Saison seinen Unterschenkelbruch vollständig auskuriert haben, kann sich Stiel aber mit Blick auf Sommer auch ein ganz anderes Szenario vorstellen: "Dass er nach dieser Saison nochmal wechseln wird."
Sommer werde "bestimmt nicht nur seinen Vertrag aussitzen", so Stiel. "Er ist ehrgeizig genug, auch in der nächsten Saison bei Bayern im Tor stehen zu wollen, wenn er bleiben würde. Von seinen Qualitäten her muss er sich da nicht verstecken. Es bringt jetzt nichts zu spekulieren. Yann ist clever genug, er hat sich bestimmt seine Gedanken gemacht."
Zuletzt berichtete "Bild", der FC Bayern könnte Sommer je nach Entwicklung in der Causa Neuer in die englische Premier League zu Manchester United weiterverkaufen. Die Red Devils galten zuletzt ebenfalls als möglicher Abnehmer für den ehemaligen Gladbacher.
Gladbach in einer "sehr komfortablen Situation" im Poker mit dem FC Bayern
Dieser entschied sich aber früh für den FC Bayern. Die Borussia sei im zähen Wechsel-Poker mit dem deutschen Rekordmeister in einer "sehr komfortablen Situation" gewesen, sagte Stiel. "Die Bayern wollten etwas, respektive jemanden von ihnen. Es geht ja nicht immer nur darum, Gewinner zu sein, sondern viel mehr darum, Lösungen zu finden, die allen Beteiligten etwas bringen. Das ist aus meiner Sicht gelungen."
Der neue Gladbach-Keeper Jonas Omlin sei "ein ähnlicher Typ" wie Sommer, urteilte Stiel, der aktuell als Torwart-Trainer bei Grashoppers Zürich arbeitet. "Er ist eher zurückhaltend und will lieber mit seinen Leistungen überzeugen statt mit Worten. Ich mag beide sehr, das sind gute Menschen und starke Torhüter. Gladbach kann sich darauf freuen, einen nahtlosen Übergang im Tor zu haben."